Am Mittwochabend geschah beim Auftakt der Oper im Steinbruch von St. Margarethen das schier Unglaubliche: „Carmen“ überlebte. Die ausverkaufte Vorstellung musste wegen plötzlich einsetzenden Starkregens und heftiger Sturmböen abgebrochen werden.
13.07.2023 05.50
13. Juli 2023, 5.50 Uhr
Just zur Pause nach dem 2. Akt versank der Römersteinbruch in wahren Sturzfluten, die für ein Ende des Opernabends sorgten. Don Jose und Carmen waren zu diesem Zeitpunkt noch halbwegs glücklich. Wettertechnisch hatte der Abend noch ganz anders begonnen, denn nur selten macht eine Inszenierung die schwül-heiße Atmosphäre der Straßen von Sevilla so körperlich nachvollziehbar wie ein aufgeheiztes Steinbruchrund.
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Serafin: „Ich bin traurig“
„Schauen Sie mich an – die Trauer im Gesicht. Gerade heuer trifft es die Premiere und ich muss das ganze Publikum nach Hause schicken, weil wir nicht mehr spielen können“, sagte Intendant Daniel Serafin nach dem Abbruch. Er sei traurig, aber natürlich würden die Premierengäste die Tickets rückvergütet bekommen bzw. könnten diese Vorstellung wiedersehen. „Das ist das Wichtigste, dass die Menschen nicht einfach leer nach Hause gehen“, so Serafin.
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Sehen und gesehen werden
Begonnen hatte der Premierenabend in St. Margarethen ganz traditionell: Viel Prominenz aus Politik, Kunst, Wirtschaft und der Medienwelt war – noch bei Sonnenschein – eingetroffen, um den Klassiker „Carmen“ im Steinbruch zu sehen – und um gesehen zu werden – mehr dazu in Promis feiern Premiere von „Carmen“. Doch das Wetter hielt eben nur bis zur Pause.
Mehr Wetterglück bei Generalprobe
Mehr Glück hatten die Gäste bei der Generalprobe am Montagabend. Sie konnten die Inszenierung des französischen Regisseurs Arnaud Bernard bis zum Schluss sehen: Er versetzt die „Carmen“ auf ein Hollywood-Filmset in den 1950er-Jahren, wo ein Werk über den spanischen Bürgerkrieg der 1930er-Jahre gedreht wird, untermalt mit der aus 1875 stammenden Musik.
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Die Margarethener „Carmen“ ist gleichsam ein Stationentheater für die Augen, die beständig wandern müssen und zwangsläufig das eine oder andere verpassen. Sechs gigantische Drehbühnen dominieren die Bühne. In der Titelrolle ist die kanadisch-libanesische Sängerin Joyce El-Khoury zu sehen.
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