Zwei Jugendliche lassen sich in der Außenstelle des Arbeitsmarktservice AMS Burgenland in Oberwart beraten
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Soziales

AMS: Mehr Arbeitslose, weniger offene Stellen

Die Arbeitslosigkeit im Burgenland steigt wieder an – das zeigen die aktuellen Juni-Zahlen des AMS. Etwas mehr als 8.000 Burgenländerinnen und Burgenländer sind derzeit auf Jobsuche – bei immer weniger offenen Stellen.

116.000 Personen im Burgenland haben aktuell eine Beschäftigung – um 2.000 mehr als im Juni des Vorjahres. Genau 8.124 Personen suchen einen Job, davon sind rund 1.600 in Schulungen.

Stärkerer Anstieg bei Männern

Geschlechtsspezifisch gibt es im Burgenland einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Männern (+7,2 Prozent) als bei den Frauen (+1,7 Prozent). Insgesamt waren zum Stichtag 3.335 Männer und 3.184 Frauen arbeitslos gemeldet.

Positive Entwicklung bei Menschen ab 50 Jahren

Nach Alter zeigt weiterhin eine positive Entwicklung bei Älteren ab 50 Jahren (-1,5 Prozent). Bei Jugendlichen ist ein Anstieg von fünf Prozent zu beobachten. Besonders erfreulich bleibt die Entwicklung bei den Langzeitbeschäftigungslosen mit einer Abnahme um -21 Prozent im Vergleich zum Juni des Vorjahres.

Offene Stellen werden weniger

Nach dem Boom an offenen Stellen im Jahr 2022 ging die Zahl um ein Drittel zurück (Juni 2023 im Vgl. zu Juni 2022), liegt aber immer noch 26 Prozent über dem Juni 2020. Aktuell gibt es mehr offene Lehrstellen (139) als Lehrstellensuchende (107).

Am deutlichsten zu sehen ist das in den Branchen Tourismus und Bau. Im Tourismus gibt es im Juni heuer um die Hälfte weniger offene Stellen – im Bau um rund 40 Prozent.

„Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Stagnation ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit als moderat einzustufen. Die Zahl der Arbeitslosen im Burgenland liegt immer noch unter der Vor-Corona-Zeit. Spürbar zurückgegangen ist die Nachfrage an Personal. Bei längerfristiger Betrachtung ist die Zahl der offenen Stellen aber immer noch deutlich höher als im Juni vor der Pandemie. Der Arbeitskräftemangel ist und bleibt größte Herausforderung am Arbeitsmarkt", so AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl.

Regionale Unterschiede

Regional gibt es deutliche Unterschiede in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Stark angestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen in Oberwart (+16 Prozent) und in Oberpullendorf (+11 Prozent). In Mattersburg nahm die Zahl der Vormerkungen ab: Ende Juni waren um 7,2 Prozent weniger Personen beim AMS arbeitslos gemeldet als im Juni des Vorjahres.

Demnächst könnte noch mehr Bewegung in den Arbeitsmarkt kommen: Nach Kika/Leiner sollen im Burgenland auch alle Filialen der Schuhhändler Delka und Salamander schließen. 300 Mitarbeiter sollen österreichweit davon betroffen sein – rund 30 im Burgenland.