Kika Filiale Unterwart
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Wirtschaft

kika/Leiner: Betriebsversammlung in Unterwart

Über die schwer angeschlagene Möbelkette kika/Leiner wurde am Montag das Konkursverfahren eröffnet. Fix ist, dass die Standorte in Eisenstadt und Unterwart geschlossen werden. In Unterwart wurde die Belegschaft am Dienstag von der Arbeiterkammer über ihre Rechte informiert.

Um 7.30 Uhr begann die Betriebsversammlung bei kika in Unterwart (Bezirk Oberwart). Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Schließung der Filiale betroffen, unter ihnen ist Martina Wachter aus Eisenberg, die seit 35 Jahren im Unternehmen ist: „Es geht uns nicht so gut, besonders mir nicht. Ich kann nicht schlafen in der Nacht. Pausenlos sind Existenzängste da und die Frage, wie man weitermacht. Ich bin doch schon 50“, so die Betroffene.

kika/Leiner: Betriebsversammlung in Unterwart

Über die schwer angeschlagene Möbelkette kika/Leiner wurde am Montag das Konkursverfahren eröffnet. Fix ist, dass die Standorte in Eisenstadt und Unterwart geschlossen werden. In Unterwart wurde die Belegschaft am Dienstag von der Arbeiterkammer über ihre Rechte informiert.

Offene Gehälter und Sonderzahlungen abgedeckt

Die finanziellen Ansprüche werden jedenfalls erfüllt. Ein vom Gericht bestellter Sanierungsverwalter wird versuchen, das Handelsgeschäft mit einem Teil der Filialen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzuführen. Offene Gehälter und Sonderzahlungen werden vom Insolvenz-Entgeltfonds abgedeckt. Über die Details wurde die Belegschaft am Dienstag von Funktionären der Arbeiterkammer informiert. Diese haben alle Daten aufgenommen. AK und ÖGB wollen so schnell wie möglich helfen, auch bei der Suche nach neuen Jobs.

Kika Filiale Unterwart
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Auch am Dienstag sind vielen auf Schnäppchensuche in der Filiale in Unterwart

AMS: „Viele offene Stellen im Handel“

Vom AMS Burgenland kommen dazu positive Signale. „Für die betroffenen Personen ist es natürlich schwierig und nicht lustig, wenn man seinen Job verliert und nicht weiß, wie die Zukunft weitergeht. Aber vom Arbeitsmarkt her ist es ein guter Zeitpunkt. Denn es gibt so viele offene Stellen wie schon lange nicht. Und konkret im Handel haben wir im Burgenland derzeit 300 offene Stellen“, so Karin Steiner, stellvertretende Leiterin der Landesstelle.

Drobits: „Neue Stellen müssen angemessen sein“

Der SPÖ-Nationalratsabgeordnete und AK-Regionalstellenleiter Süd, Christian Drobits, betonte, dass nicht alle offenen Jobs auch angemessen sind. Es handle sich dabei um langjährige Dienstverhältnisse, einige Mitarbeiter seien seit 25 Jahren in der Möbelbranche tätig. Die künftigen Arbeitsplätze der Betroffenen müssten adäquat sein, so Drobits.

Nach der Betriebsversammlung wurde die Filiale Unterwart um 9.00 Uhr geöffnet und – wie auch in den vergangenen Tagen – von Schnäppchenjägern überrannt.