Burgenland Energie
ORF/Norbert Lehner
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Wirtschaft

Burgenland Energie senkt Strompreis

Die Burgenland Energie führt einen neuen Stromtarif ein, der um rund ein Drittel günstiger ist als der bisher günstigste Tarif und um die Hälfte billiger als bestehende Alttarife. Bei dem neuen Tarif „Optima12 Unabhängig 2.0“ werden 15,94 Cent pro Kilowattstunde verrechnet, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Alle Haushaltskundinnen und Kunden können den neuen Tarif unabhängig von ihren bisherigen Bindungen online abschließen. Das gilt also auch für jene Kundinnen und Kunden mit dem Fixtarif, den man im Frühjahr abschließen konnte und der eigentlich ein Jahr lang gelten sollte. Der neue Online-Tarif gelte demnach sowohl für Bestands-, als auch Neukunden, hieß es von der Burgenland Energie. Bei dem neuen „Optima12 Unabhängig 2.0“ gelte ein Netto-Verbrauchspreis von 18,90 Cent pro Kilowattstunde, so Burgenland Energie-Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma.

Diesen Preis könne man weiter auf netto 15,94 Cent pro Kilowattstunde senken, wenn man sich für die Onlineabwicklung von Zahlungen und Schriftverkehr entscheide, so Sharma. Dies sei auf ein Jahr garantiert. Der neue Stromtarif soll ab 3. Juli, vorausgesetzt es erfolgt die rechtzeitige Freigabe der E-Control Regulierungskommission, auf der Website abzuschließen sein.

Preissenkungen auch für Gemeinden und KMUs

Auch für Gemeinden und KMUs werden die Strompreise – unabhängig von bisherigen Bindungen – auf 17,50 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Auch hier ist ein Tarifwechsel notwendig. Damit biete man auch hier in der Energiekrise Preissicherheit für ein ganzes Jahr, so Sharma. „Die Energie Allianz folgt hier dem konsequenten Ziel, auf regionale Unterschiede und Möglichkeiten einzugehen und damit können wir im Burgenland die Preise deutlich nach unten drücken", so Sharma. Die Burgenland Energie hat bei Strom rund 133.000 Haushaltskunden und rund 7.000 Businesskunden. Für die jetzige Preissenkung war ein Beschluss der Energie Allianz notwendig zu der die Burgenland Energie gehört.

Grafik zu Strompreissenkung
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Burgenland Energie Preisübersicht (Anmerkung: Preise sind gerundet).

Auch Gaspreise sollen gesenkt werden

Noch vor der kommenden Heizperiode sollen auch die Gaspreise gesenkt werden. "Für den Weg mancher Billiganbieter, Gaspreise im Sommer zu senken und vor der Heizperiode wieder zu erhöhen, sind wir nicht zu haben. Unsere Aufgabe ist es nicht mit den Preisen- und der Versorgungssicherheit der Burgenländer und Burgenländerinnen zu spekulieren“, sagte Sharma. "Wir wollen, dass sich die Menschen in unserem Bundesland das Leben leisten können. Zugang zu Strom und Heizen darf niemals Luxus sein“, sagte dazu auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Doskozil kritisiert Gewinnabschöpfung des Bundes

Kritik übte Doskozil an der Gewinnabschöpfung der Bundesregierung bei der Burgenland Energie in der Höhe von 45 Millionen Euro. Dieses Geld müsse möglichst rasch an die Burgenländerinnen und Burgenländer zurückfließen, so Doskozil. Man rede hier immerhin von zwei Monaten Gratisstrom für die Kundinnen und Kunden der Burgenland Energie.

„Der Herr Bundeskanzler hat vor wenigen Wochen gesagt, dass all jene Energieunternehmen, die nicht die Strompreise senken, mit einer Abgabe belegt werden. Wir zeigen jetzt, dass wir die Strompreise senken können und was passiert? Die Burgenland Energie muss in diesem Jahr 45 Millionen an den Finanzminister abführen. Und da würde ich schon sehr gerne den Herrn Bundeskanzler an sein Versprechen erinnern und dieses auch einfordern, nämlich dieses Geld nicht aus dem Burgenland abzuziehen“, so Doskozil.

Kritik von ÖVP und FPÖ

Kritik an dem neuen Tarif der Burgenland Energie übte am Mittwoch die ÖVP. Klubobmann Markus Ulram kritisierte, dass man den Tarif online abschließen müsse. „Somit werden all jene, die das nicht können und wollen, benachteiligt. Diese Vorgangsweise ist für ein Landesunternehmen äußert unsozial“, so Ulram. Außerdem kritisierte Ulram den neuen Einspeisetarif für PV-Anlagen. „Kundinnen und Kunden, die einspeisen, erhalten künftig nur noch 3,93 Cent für den selbst produzierten Strom“, so Ulram.

Auch die FPÖ übte in einer Aussendung Kritik und sprach von einem „Hü und hott bei den Strompreisen". Zudem würden die Preise der Burgenland Energie noch immer nicht den Bestpreis darstellen“, so FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej.

Hergovich: Weitere Entlastung durch Burgenland Energie

Die Burgenland Energie habe nicht nur als einer der wenigen Energieanbieter im Vorjahr die Preise nicht erhöht, sondern schaffe nun ein zweites Mal nach der Einführung des günstigeren Fixtarifs mit einer weiteren Preissenkung erneut Entlastung für die Kundinnen und Kunden, hieß es hingegen am Mittwoch von SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich.