Das Justizzentrum bzw. Gericht in Eisenstadt
ORF.at/Michael Baldauf
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Chronik

In Kassen gegriffen: Drei Jahre Haft für 38-Jährigen

Ein 38-Jähriger, der in zwei Tankstellen und zwei Supermärkten insgesamt fünfmal in die Kassa gegriffen und Bargeld gestohlen haben soll, ist am Mittwoch in Eisenstadt rechtskräftig zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Vorgeworfen wurden ihm zunächst Raubüberfälle, bei denen es zu einem Gerangel mit den Angestellten gekommen sein soll, der Schöffensenat sprach ihn jedoch mangels Gewaltanwendung in einem Fall wegen zweifachen Raubes und drei Diebstählen schuldig.

Angeklagter gestand Diebstähle ein

Kroate, der sich zum Diebstahl schuldig bekannte, bestritt vor Gericht, überhaupt Gewalt angewendet zu haben, und damit auch, dass es sich um Raubüberfälle gehandelt habe. Von zwei Fällen gebe es jedoch Videoaufnahmen, die zeigen, dass es zu einem Gerangel gekommen sei, weil die Angestellten den Angeklagten festhalten und am Griff in die Kassenlade hindern wollten, begründete Richterin Karin Knöchl das Urteil.

Vorfälle heuer im März

Der Mann dürfte laut Anklage am 12. März dieses Jahres die Tankstelle in Loipersdorf (Bezirk Oberwart) betreten und im Raucherbereich gewartet haben, bis nur noch ein Angestellter anwesend war. Dann sei er zur Kassa gegangen, vermeintlich um Zigaretten zu kaufen, und habe, als der Verkäufer die Kassenlade öffnete, hineingegriffen. Dabei kam es zu einem Gerangel, woraufhin der Kroate vorgetäuscht haben soll, dass er eine Waffe mithabe. Schließlich konnte er mit 595 Euro flüchten. Sowohl die Rangelei als auch das Vortäuschen einer Waffe bestritt der Mann vor Gericht.

Am Tag nach dem Vorfall in Loipersdorf dürfte der Kroate in Wien ähnlich weitergemacht haben. Zweimal soll er in derselben Supermarktfiliale in die Lade gegriffen und rund 210 Euro mitgenommen haben. Beide Fälle waren zunächst als Raub angeklagt, weil der 38-Jährige die eingreifenden Angestellten mit Gewalt abgeschüttelt haben soll. In einem Fall bestätigte aber eine Zeugin seine Version, dass es keine Gewalt gegeben habe.

Eigenes Auto als Fluchtfahrzeug

In einer zweiten Tankstelle und einem weiteren Supermarkt stahl er an denselben beiden Tagen zehn bzw. 224 Euro. Außerdem tankte er zweimal und fuhr davon, ohne zu bezahlen. Auf die Schliche gekommen waren die Ermittler dem 38-Jährigen, weil er sein eigenes Auto als Fluchtfahrzeug verwendete. In Loipersdorf war das Kennzeichen laut Staatsanwaltschaft auf Video zu sehen und der Kroate sei als Zulassungsbesitzer ausgeforscht worden.

Als Begründung für die Taten lieferte der Angeklagte sein Handy, das ihn manipuliert und unter anderem dazu aufgefordert habe, tanken zu fahren, aber nicht zu bezahlen. Laut Gutachten leidet der 38-Jährige an paranoider Schizophrenie, ist aber zurechnungsfähig.