Geldbörse mit Bargeld
ORF.at/Patrick Bauer
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Wirtschaft

Kaufkraft: Heimische Wirtschaft kämpft um Kunden

Immer weniger Burgenländerinnen und Burgenländer geben ihr Geld im eigenen Bundesland aus. Das zeigt die aktuelle Kaufkraftanalyse der Wirtschaftskammer Burgenland. Jetzt lieferte die Kammer auch eine detaillierte Auflistung der Bezirke Mattersburg und Eisenstadt.

Die Ergebnisse der beiden Bezirke weisen viele Parallelen zu den allgemeinen Werten für das Burgenland auf. Demnach wandern viele Konsumentinnen und Konsumenten in umliegende Länder oder Bundesländer ab. Im Bezirk Mattersburg etwa bleibt nur die Hälfte der insgesamt zur Verfügung stehenden Kaufkraft im Bezirk. „Der Großteil geht nach Niederösterreich. Enorm gewachsen ist auch der Internetkauf und der Abfluss in den Online-Handel. Aber auch leistungsstarke Standorte im Burgenland sind für die Kaufkraftbindung im Bezirk Mattersburg sehr schlecht“, sagt dazu Wirtschaftskammer-Regionalstellenobfrau Melanie Eckhardt.

Davon weniger stark betroffen ist die Landeshauptstadt. Dort ist der Anteil der Kaufkraft, der im Bezirk bleibt, deutlich größer. Er liegt bei 70 Prozent und ist damit nur in Oberwart höher. Auch aus anderen Bezirken kommen Konsumenten und kaufen in Eisenstadt ein. Was aber auch hier zu beobachten ist, ist eine starke Verlagerung des Handels vom Zentrum in die Peripherie.

„Die Entwicklung in der Peripherie schadet ganz klar dem Spannungsfeld der Innenstadt. Es gibt auch in benachbarten Bundesländer Beispiele, wo man deutlich sieht, dass die Innenstadt de facto eine leerstehende Oase von Geschäften ist. Und das wollen wir hier hoffentlich verhindern“, so der Eisenstädter Regionalstellenobmann Franz Nechansky. Die Wirtschaftskammer fordert in den Bezirkshauptstädten eine besonders sensible Ansiedlungspolitik, um ein Aussterben der Stadtkerne zu vermeiden.