Waisenkinder
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Burgauberg-Neudauberg

Beetbepflanzung als Ablenkung vom Krieg

Seit etwas mehr als einem Jahr leben 61 ukrainische Waisenkinder und deren Betreuerinnen im Burgenland. In Neudauberg wurden sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen mit offenen Armen willkommen geheißen. Um vom Krieg abzulenken, wurden nun neue Hochbeete bepflanzt.

Die Kinder und ihre Betreuerinnen sind im ehemaligen Golfhotel „Gogers“ untergebracht – es ist seit etwas mehr als einem Jahr ihr Zuhause. Vor ihrer Flucht aus der Ukraine verbrachten die Kinder einen ganzen Monat in einem Keller. „Als sie angekommen sind, waren sie wirklich komplett still. Es war nichts zu hören von den Kindern – kein Schreien, kein Weinen – jetzt ist das schon lange vorbei (lacht) – sie tanzen, sie lachen, sie weinen auch wenn etwas nicht passt. Sie sind voll emotional da – und was sie am meisten bekommen, ist Liebe und das ist am wichtigsten“, sagt Pascale Vayer, Obfrau des Vereins „Kleine Herzen“.

„Wir sind als Senecura sehr dankbar, dass wir den Kindern hier dieses neue Zuhause geben haben dürfen. Und was wir auch gesehen haben: Die Betreuerinnen sind einfach wunderbar. Es war ja vor kurzem der internationale Tag der Pflege – es sind hier fast ausschließlich Kinderkrankenschwestern aus der Ukraine, die hier auf ihre jungen Landsleute schauen“, so Johannes Wallner von Senecura.

Krieg ist grausame Realität

Gerade für diese Betreuerinnen ist der Krieg in der Heimat aber nach vor tägliche Realität. „Viele davon haben Söhne oder Männer im Krieg. Ein Sohn einer der Frauen ist mit 25 Jahren im Krieg gestorben. Es ist schrecklich. Wir erleben den Krieg jeden Tag – jeden Tag“, so Vayer.

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Beete werden bepflanz
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Beete werden bepflanzt
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Waisenkinder mit Betreuerinnen
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Waisenkinder mit Betreuerinnen
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Waisenkinder mit Betreuerinnen
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Waisenkinder mit Betreuerinnen
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Waisenkinder
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Waisenkinder mit Betreuerinnen
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Ablenkung vom Krieg

Um die Betreuerinnen ein wenig abzulenken, gibt es gemeinsame Aktionen wie etwa das Bepflanzen der neuen Hochbeete. Von den Kindern wird der Krieg so gut es geht ferngehalten. Sie sind mittlerweile bestens integriert.

„Wir haben neun Kinder im Kindergarten und fünf in der Volksschule. Auch das funktioniert sehr gut. Natürlich hat es am Anfang sprachliche Barrieren gegeben – aber die Kinder, die machen das, das spielt sich ein, das funktioniert sehr gut“, so Wolfgang Eder (ÖVP), Bürgermeister von Burgauberg-Neudauberg.

„Obwohl es uns hier sehr gut geht – wir haben alle einen Wunsch – wir wollen irgendwann wieder nach Hause“, sagt Petro Pastukh, Direktor des ukrainischen Waisenheimes. Auch wenn ungewiss ist, wann eine Rückkehr möglich ist, die Hoffnung will hier niemand aufgeben.