Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
ORF
Leute

Grandits: Museum der Menschlichkeit

Vor mehr als 26 Jahren hat der Tischlermeister Franz Grandits aus Stinatz seine Hilfsaktion „Afrika Direkt“ für Burkina Faso gestartet. Er baute mit seinem Projekt Schulen, Waisenhäuser, Krankenhäuser und Brunnen. Jetzt hat er ein eigenes Museum in seiner ehemaligen Werkstatt errichtet.

Skulpturen, Bilder, Selbstgemachtes oder Waffen der Masai – all das und vieles mehr kann man derzeit in der ehemaligen Tischlergarage von Franz Grandits bestaunen. In den vergangenen 26 Jahren haben sich bei ihm Geschenke und Erinnerungen aus Burkina Faso angehäuft. „Da sieht man die Arbeiten, die wir gemacht haben. Darunter auch Schulen oder Brunnen. Manche Leute kommen zu mir und sagen, dass sie zum Beispiel eine Kirche machen wollen. Da müssen wir mit dem Geld das errichten, was sich die Leute wünschen“, so Grandits.

Fotostrecke mit 12 Bildern

Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF
Franz Grandits plant Burkina Faso Museum
ORF

Vom Brunnen bis zur Geburtenstation

Mit den Spendengeldern, die Franz Grandits von Menschen aus dem Burgenland, aber auch aus ganz Österreich und Deutschland bekommt, wurden bisher bereits viele Projekte umgesetzt. „Das Wichtigste ist Bildung und Soziales. Wir haben bis jetzt 53 Schulen übergeben, drei Spitäler, die teilweise sehr groß waren – mit Röntgen- und Zahn- oder Geburtenstation. Neben dem haben wir noch die vielen Brunnen gemacht, wo man stolz ist, dass man über 1.000 Leuten ständige Arbeit verschafft hat. Wir haben drei Schneidereien aufgemacht. Die werden sehr gerne angenommen. Manchmal tut es mir direkt weh, wenn ich jemanden abweisen muss, weil wir schon voll sind und wir niemanden mehr nehmen können“, sagte Grandits.

Erinnerungen als Museum in der Garage

Der 85-jährige Stinatzer leitet den Großteil der Projekte in Afrika selbst. Dennoch hat Franz Grandits wichtige Helferinnen und Helfer im Burgenland und natürlich auch vor Ort in Burkina Faso. Telefoniert wird jeden Tag und auch die Erinnerungen in der Garage sieht sich der ambitionierte Stinatzer täglich an. „Die schönen Momente sind, wenn du hinunterkommst und die Leute siehst, mit wie wenig Zeug und Essen die Menschen zufrieden sind. Was mir sehr schwerfällt ist, wenn man nicht helfen kann, obwohl man mit wenig Mitteln eine Familie unterstützen könnte. So viel Geld haben wir aber auch nicht, dass wir jedem helfen können“, sagte Grandits.

Wunsch nach weiteren Reisen

„Was mich sehr bedrückt ist, dass so viele Menschen blind sind. Dann sehe ich, wie die Mütter und die Großmütter mit Kindern herkommen. Dann ist mir das erste Kind in den eigenen Händen verhungert und gestorben. Das hat mir sehr weh getan“, so Grandits. Aufgrund der derzeitigen Unruhen in Burkina Faso pausiert Franz Grandits vorübergehend mit seinen Reisen nach Afrika. Er möchte aber weitermachen. „56 Mal war ich schon in Burkina Faso. Und auch, wenn ich jetzt schon alt bin: Insgesamt 60 Reisen dorthin möchte ich noch zusammenbringen“, sagte Grandits.