Abendstimmung am Neusiedler See
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Wirtschaft

Osterurlaub: Touristen entscheiden spontan

Der weiterhin niedrige Wasserstand des Neusiedler Sees ist für die Touristen rund um die Osterfeiertage kaum ein Thema. Ausschlaggebend sei eher die Wetterprognose, die statt frühlingshafter Temperaturen Winterwetter vorhersagt.

Beim Burgenland Tourismus zeigte man sich aber auf APA-Anfrage „vorsichtig optimistisch“. Vor allem Betriebe mit Schwerpunkt Weinkulinarik oder Thermen seien nahezu ausgelastet.

Ulrike Tschach-Sauerzopf, beim Burgenland Tourismus für Marktforschung und Strategie verantwortlich, erklärte: „Die Osterwoche ist kein Schwerpunkt, eher das Osterwochenende. Da haben die Betriebe noch Luft nach oben. Die Buchungen sind stark wetterabhängig.“ Die Hauptmotive für eine Buchung im Frühling im Burgenland seien, die Natur zu genießen und das Radfahren. Etwaige Urlauber sind daher aufgrund der Prognose noch vorsichtig.

Thermen gut ausgelastet

Bereits gut ausgelastet und somit sehr zufrieden seien aber jene Betriebe mit einer Spezialisierung etwa auf Wein oder eben Thermen. Privatzimmervermieter würden noch auf kurzfristige Reservierungen aus dem Einzugsgebiet Wien, Niederösterreich und der Steiermark hoffen, berichtet Tschach-Sauerzopf von einer landesweiten Blitzumfrage über die Stimmung in den Regionen.

Wasserstand Neusiedler See kaum Thema

Bilder des trockenen Seewinkels seien natürlich nicht positiv und lassen manche Urlauber überlegen. Die Mehrheit lasse sich davon aber nicht von einem Trip ins Burgenland abhalten, so Tschach-Sauerzopf.

Wasser verdunstet langsamer dank Kälte

Etwas Positives haben die derzeit tiefen Temperaturen allerdings, denn das Wasser im Neusiedler See verdunstet zumindest nicht so schnell. Derzeit liegt der Wasserstand bei 115,02 Meter über Adria. Das ist der niedrigste Wert für Anfang April seit 1965.

21 Zentimeter fehlen auf das Vorjahr, 57 auf das langjährige Mittel. Der Regen der vergangenen Tage hat beim Wasserstand circa einen Zentimeter gebracht – keine Entspannung, aber „jeder Zentimeter zählt“, sagte Christian Sailer, Leiter der „Task Force Neusiedler See“, zur APA. Seit Mitte März habe sich der Wasserstand bei ungefähr 115 Meter über Adria eingependelt. Aufgrund der eher niedrigen Temperaturen sinkt er zumindest nicht weiter, weil kein Wasser verdunstet, meinte Sailer.

Starker Wind verbläst Wasser

Starker Wind bringt hingegen in den Häfen, wie auch in den vergangenen Tagen, teilweise den schlammigen Boden zum Vorschein, weil er das Wasser verbläst. An Bootsfahrt ist dann kaum noch zu denken. In manchen Seegemeinden sind heuer, bei entsprechendem Wetter, aber schon Segler und Surfer unterwegs. Das offizielle „See Opening“ des Burgenland Tourismus steigt von 28. April bis 7. Mai.