Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Bildung

„Flucht und Vertreibung“ Thema in Synagoge Kobersdorf

Seit der Eröffnung im Vorjahr wird die neu renovierte ehemalige Synagoge Kobersdorf als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit einem Schwerpunkt auf jüdischer Geschichte und Kultur genutzt. Für dieses Jahr ist ein umfangreiches Programm für Erwachsene und Schüler geplant.

Das Programm der ehemaligen Synagoge Kobersdorf dieses Jahr ist umfangreich und reicht von Konzerten über zwei Theaterstücke, Vorträgen, Lesungen bis Ausstellungen. Die ehemalige Synagoge soll auch verstärkt als Lern- und Gedenkort für Jugendliche und Schüler zur Verfügung stehen.

„Wir haben vor, dass wir ein Format anbieten, wo die Schüler einerseits mit Lehrern kommen können und eigenständig die jüdischen Themen, die es in Kobersdorf gibt, erarbeiten. Es gibt aber auch weiterhin die Möglichkeit, Führungen zu machen, da kooperieren wir stark mit dem Österreichischen Jüdischen Museum. Wenn man sich den Rechtsextremismusreport 2022 ansieht, dann sieht man, dass der Antisemetismus auch in Österreich gestiegen ist. Das haben wir zum Anlass genommen, dort einen Schwerpunkt zu setzen“, sagt Dieter Szorger von der burgenländischen Kulturabteilung.

Flucht und Vertreibung

Anlässlich 85-Jahre Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland ist einer der Schwerpunkte des Programms auch das Thema „Flucht und Vertreibung“. Ende Juni gibt es dazu ein wissenschaftliches Symposium. „Wir möchten in diesem Zusammenhang die wissenschaftliche Perspektive vermehrt auf den Fokus der Vertriebenen richten und möchten uns die Regionen anschauen, wo die burgenländischen Juden hinvertrieben worden sind“, so Szorger.

Gezeigt wird auch die Ausstellung „FÜR DAS KIND – Der Kindertransport zur Rettung jüdischer Kinder nach Großbritannien 1938/39“. In einer Reihe von Konzerten werden Kompositionen jüdischer MusikerInnen aufgeführt. Einen ersten Höhepunkt gibt es am 18. Mai. Timna Brauer singt die bekanntesten Lieder ihres Vaters aus den 1970ern und liest aus seinen Memoiren.