Am Sonntag soll auch das Buch „Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen“ präsentiert werden. Es erzählt die Geschichte von RE.F.U.G.I.U.S., dem Verein, der sich seit mehr als 30 Jahren bemüht, die Gräuel der Naziherrschaft in Erinnerung zu halten, um zu verhindern, dass Gleiches oder Ähnliches wieder geschieht und um vor Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu warnen.
Im Zentrum steht die Suche nach dem Massengrab der 180 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern, die in Rechnitz ermordet wurden. Ihr Grab konnte bis heute nicht gefunden werden. RE.F.U.G.I.U.S. versucht seit 1991 Licht ins Dunkel zu bringen – „Suche nach Massengrab muss weitergehen“.
Wandel der Gedenk- und Erinnerungskultur
Das Buch ist zum 30-Jahr-Jubiläum von RE.F.U.G.I.U.S. erschienen und erzählt über den Wandel in der Gedenk- und Erinnerungskultur Österreichs. Diese änderte sich Mitte der 1980er-Jahre im Zuge der Debatte um den späteren Bundespräsidenten Kurt Waldheim und seine Vergangenheit grundlegend. Die Fragen der Verantwortung wurden damals neu gestellt und anders, faktisch richtig beantwortet.
Bei einer Tagung in Oberwart am Samstag ging es um die Frage, wie man mit modernden, digitalen Mitteln gegen das Vergessen kämpfen kann. Denn ein wichtiger Faktor des Erinnerns fällt in Kürze komplett weg: die Zeitzeugen.