Die Schnellstraße S7 im Lafnitztal ist die wohl am längsten geplante Straße Österreichs. Nach zwei Jahrzehnten mit Einsprüchen und Verzögerungen nimmt sie nun doch Gestalt an. Der einzige Straßentunnel des Burgenlandes soll Rudersdorf vor Verkehrslärm durch die S7 schützen. Der rund drei Kilometer lange Tunnel ist baulich fertig. In den kommenden Monaten bis zum Spätsommer wird noch die Elektronik für die Beleuchtung und die Belüftung eingebaut.
Technik soll Sicherheit gewährleisten
Im Oktober folgt ein Probebetrieb, bei dem unter anderem der Brandschutz getestet wird, sagt Yvonne Monsberger. Sie ist bei der ASFINAG für die Projektsteuerung der S7 zuständig. „Wenn ein Feuer ausbricht und aus einer Nische ein Feuerlöscher entnommen wird, dann gibt es dort einen Sensor. Dieser Sensor schlägt dann sofort an und die Tunnelwarte bekommt dann eine Information, dass es eventuell in diesem Bereich zu einem Brand kommen wird. Die Videokameras schwenken dann direkt auf diesen Bereich hin“, erklärt Monsberger.
Ende Dezember soll der Tunnel, ebenso wie der gesamte Abschnitt West, für den Verkehr freigegeben werden. Ein weitere markanter Bauabschnitt ist die Unterflurtrasse zwischen Königsdorf und Eltendorf (beides Bezirk Jennersdorf) im Abschnitt Ost. Dort unterquert die S7 die Bundesstraße 65. Die Fertigstellung dieses Abschnitts ist für Ende des Jahres geplant.
Weiterer Zeitplan
„Im Abschnitt West haben wir jetzt die letzten Restarbeiten mit Lärmschutz, Verkehrszeichen und dem teilweisen Rückbau von Baustraßen. Dort haben wir die Verkehrsfreigabe mit Ende 2023. Im Ostabschnitt folgt die Verkehrsfreigabe Mitte 2025“, sagt Hans-Peter Ritter, Projektleiter der S7 Ost, zum weiteren Zeitplan.
Entlang der Trasse werden auf rund 200 Hektar Ausgleichsflächen für Tiere und Pflanzen geschaffen, zum Beispiel Amphibienteiche. In Summe kostet die S7 rund 850 Millionen Euro.