Als Grund für den angeblichen Zahlungsstopp wird in dem Zeitungsbericht unter Verweis auf SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch angeführt, dass SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im ZIB2-Interview die Querschüsse aus dem Burgenland getadelt hatte. „Genosse Deutsch hat hier offensichtlich etwas grob missverstanden“, betonte SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst am Mittwochabend: „Erst gestern ist die aktuelle Rate überwiesen worden.“ Er sei auch gerne bereit, den Überweisungsbeleg öffentlich zu machen, so Fürst.
Fürst: Deutsch in Telefonat über Kritik informiert
Er habe Deutsch aber sehr wohl „in einem Vieraugengespräch“ am Telefon damit konfrontiert, dass es ob einer Mitgliederinformation sehr viele kritische Reaktionen von SPÖ-Mitgliedern und -Funktionären gegeben habe, die die Frage gestellt hätten, warum sie mit ihrem Mitgliedsbeitrag die derzeitige Kommunikation der Bundespartei mitfinanzieren müssten, sagte Fürst.
Er sei „ehrlich gesagt schockiert“, dass dieser vertrauliche Gesprächsinhalt jetzt so verzerrt an die Öffentlichkeit gegeben worden sei, erklärte der Landesgeschäftsführer. Es sei „im Interesse aller dringend geboten, wieder zu einer sachlichen Gesprächsebene zurückzukehren und wie vereinbart die nötige Diskussion am Mittwoch im Präsidium zu führen“.
Mit Spannung erwartetes Präsidium
Zu diesem Präsidium kommende Woche hatte Rendi-Wagner ihren innerparteilichen Kontrahenten Doskozil „angesichts der aktuellen Situation“ brieflich eingeladen. Doskozil erklärte daraufhin am Mittwochvormittag, dass er kommen werde, um „Zukunftsperspektiven für die Sozialdemokratie“ zu diskutieren, wie er am Mittwoch am Rande eines Pressetermins erklärte – mehr dazu in Doskozil nimmt Rendi-Wagners Einladung an.