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Politik

Fixpreistarif bei Strom: ÖVP fordert Aufklärung

Viele burgenländische Haushalte erhalten derzeit ein Schreiben der Burgenland Energie mit Informationen rund um den Fixpreis-Tarif, der vor Kurzem präsentiert wurde. Die ÖVP ortet dabei Ungereimtheiten und Unklarheiten bei der Preiszusammensetzung und sieht Erklärungsbedarf.

23 Cent netto pro Kilowattstunde – das ist der ausgegebene Preis, den Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) gemeinsam mit der Burgenland Energie vorstellte.

Der tatsächliche Preis sei höher, rechnet ÖVP-Klubobmann Markus Ulram vor: „Zuzüglich der Mehrwertsteuer, zuzüglich der Netzentgelte und Abgaben, sind wir dann 37,68 Cent. Hier wurde ein günstigerer Strompreis suggeriert, was am Ende aber kein Schnäppchen ist.“ Insbesondere auch wegen der derzeit sinkenden Strompreisen auf dem Weltmarkt, ergänzt Ulram.

Hinzu komme das Urteil zur ungerechtfertigen Strompreiserhöhung des Verbundes. Auch die Burgenland Energie werbe mit 100 Prozent Öko-Strom aus Österreich – Tariferhöhungen habe man aber stets mit gestiegenen Börsenpreisen argumentiert. Zudem stelle sich die Frage, wie die beworbene Überproduktion an Windstrom sich auf den Endpreis für die Kundinnen und Kunden auswirke.

Markus Ulram
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Im Burgenland produzierter Strom müsse in burgenländischen Steckdosen landen, fordert Ulram unter anderem

Ulram fordert Aufklärung

Die ÖVP stellt daher eine ganze Reihe an Forderungen. „Volle Transparenz beim Doskozil-Zwölfmonatstarif, die Offenlegung der Zusammensetzung des Strompreises, ein eigenes Gutachten der Arbeiterkammer Burgenland zu den Auswirkungen des Strompreisurteils auf das Burgenland. Der im Burgenland produzierte Strom muss in den burgenländischen Steckdosen landen. Und die Gewinne der Burgenland Energie müssen bei den Kundinnen und Kunden landen“, so Ulram.

Die ÖVP sieht jetzt die Burgenland Energie aber auch Landeshauptmann Doskozil als Aufsichtsratsvorsitzenden der Landesholding, die 51 Prozent an der Burgenland Energie hält, in der Pflicht.

„ÖVP betreibt Verunsicherungspolitik“

Die „Sagartz-ÖVP“ kümmere sich nur um „Verunsicherungspolitik“ und lenke vom „Totalversagen der ÖVP geführten Bundesregierung“ ab, entgegnet SPÖ-Energiesprecher Wolfgang Sodl. Es gebe keinen günstigeren Strompreis von Landesenergieversorgern als im Burgenland, so Sodl weiter. Die ÖVP werfe mit „Pseudo-Fakten“ um sich.