Chronik

Prozess nach Messerstecherei vertagt

Der Prozess nach einer Auseinandersetzung unter Jugendlichen in Mattersburg vergangenen Juli wurde am Dienstag in Eisenstadt vertagt. Weitere Zeugen werden geladen und ein Gutachten wird beauftragt. Vier Jugendliche standen vor Gericht.

Drei Burschen sollen im Juli einen 16-Jährigen bei einer Bushaltestelle in Mattersburg attackiert haben, ein 14-Jähriger dürfte dabei ein Messer gezückt und zugestochen haben – mehr dazu in 16-Jähriger bei Messerstecherei schwer verletzt. Er war dazu auch geständig, die anderen stritten die Vorwürfe ab. Nun sollen weitere Zeugen geladen werden.

Den drei Jugendlichen wurde absichtlich schwere Körperverletzung vorgeworfen. Sie sollen sich im Vorfeld über die Attacke abgesprochen haben. Aber auch das Opfer selbst, das im Bereich der Leber verletzt wurde, war angeklagt. Er soll die anderen zuvor bedroht haben – was er jedoch abstritt.

Mehrere Versionen

Der 16-Jährige saß nach Angaben der Zeugen mit Freunden bei einer Bushaltestelle, als die drei anderen dazukamen und die Stimmung kippte. Die Jugendlichen sollen die Gruppe des 16-Jährigen mit einem Pfefferspray attackiert haben, ehe der 14-Jährige das Messer zückte. Auch ein 14-jähriges Mädchen wurde durch Einatmen des Pfeffersprays leicht verletzt. Zuvor dürfte es zu Streitereien unter den Burschen gekommen sein. Weil beim Prozess aber mehrere Versionen der Geschehnisse aufkamen, beantragten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch zwei der vier Verteidiger zusätzliche Zeugen.

Prozessauftakt Messersteicherei unter Jugendlichen in Mattersburg
ORF
Vier junge Männer standen am Dienstag vor Gericht

Beim Prozess am Dienstag sagte der Jugendliche aus, dass er sich seither die Frage nach dem Warum stelle. Er verstehe es nicht. Er sei mit Pfefferspray besprüht worden und habe den Stich nicht gespürt. Dann sei er davon gelaufen, um sich zu verstecken. Erst dann habe er die Weste geöffnet und das ganze Blut gesehen. Er sei dann operiert worden und mehrere Tage im Spital gewesen. Ihm sei es so vorgekommen, als ob der Angriff geplant gewesen wäre, so der Angeklagte vor Gericht.

Opfer war bei Rauferei in Schattendorf involviert

Ein Detail: Das Opfer, das den Messerstich davongetragen hat und schwer verletzt wurde, ist einer der beiden Verdächtigen, die nach einer Rauferei in Schattendorf, bei der im Dezember ein 42-Jähriger starb, in Untersuchungshaft waren – mehr dazu in Rauferei in Schattendorf: 42-Jähriger verstorben. Dem Jugendlichen dürfte deshalb ein weiterer Prozess bevorstehen.