Rund um das Hallenbad in Neusiedl am See scheint die Zeit stillzustehen. Dabei hätten bald die ersten Baumaschinen anrollen sollen. Die Pläne für den Um- und Ausbau des Hallenbades sind vor etwas mehr als einem Jahr präsentiert worden – mehr dazu in Hallenbad Neusiedl wird groß ausgebaut. Das Hallenbad soll im Zuge der Sanierung um ein neues 25-Meter-Becken erweitert werden und es soll ein Hotel gebaut werden.
Dorner: Stehen weiter zu Um- und Zubau
Insgesamt 26 Millionen Euro nimmt das Land Burgenland dafür in die Hand. Eine Summe, die für Gemeinde Neusiedl nicht zu stemmen gewesen wäre und die jetzt noch einmal höher wird. Aus diesem Grund werde der für Frühjahr 2023 geplante Baustart nicht halten, sagte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Man müsse dazusagen, dass sich in den vergangenen Monaten einiges getan habe – Stichwort Baupreise, Teuerung und Energiekrise. Man habe einen Business-Plan neu rechnen müssen. Man stehe aber weiter zum Umbau und Zubau des Hallenbades, bekräftigte Dorner.
Sanierung in Absprache mit Denkmalschutz
Der Baubeginn wird sich zumindest um einige Monate verzögern. Aber man verfolge eine rasche Umsetzung, so der Landesrat. Wie schnell es dann tatsächlich geht, wird auch vom Bundesdenkmalamt abhängen. Das Hallenbad steht seit 2020 unter Denkmalschutz, die Sanierung und der Zubau müssen genau akkordiert werden. Der Zustand des Hallenbades werde durch den Leerstand nicht besser, sagte Landeskonservator Peter Adam. Ein Gebäude müsse erhalten werden, indem es benütze und warte. Je länger man es nicht pflege, desto schlechter sei es.
Eine besondere Herausforderung dürfte die energieeffiziente Sanierung der denkmalgeschützten Infrastruktur werden. Denn das greife zum Teil sehr stark in die Substanz und das überlieferte Erscheinungsbild ein, so Adam. Man werde sicher diskutieren müssen, inwieweit diese thermischen Maßnahmen notwendig seien. Aber gerade bei dieser Architektur mit dem Flachdach sei es zum Beispiel möglich, die oberste Geschossdecke zu dämmen und das Glas zu verbessern. Es gebe schon Möglichkeiten und Lösungen.
Schwimmunion Neusiedl enttäuscht über Verzögerung
Vor allem der örtliche Schwimmverein, die Schwimmunion Neusiedl, sehnt eine baldige Fertigstellung des Hallenbades herbei. Die Mitglieder weichen derzeit fast alle nach Eisenstadt aus, das Pendeln bedeutet für sie einen beträchtlichen Mehraufwand.
„Wir haben 40 Kinder von Neusiedl, die derzeit in Eisenstadt trainieren“, erzählte die Jugendreferentin der Schwimmunion Eisenstadt, Lena Sebauer. Viele von ihnen müssten deshalb den Trainingsumfang reduzieren, weil es schulisch nicht anders gehe. „Sie können statt sechs- bis achtmal die Woche nur drei- bis viermal die Woche trainieren“, so Sebauer. Man werde im Regen stehen gelassen und wisse nicht, wie man planen solle. Einen Verein wieder aufzubauen dauere ja auch, man bräuchte auf jeden Fall Anlaufzeit und einen fixen Termin.