Wache im Dienst mit Waffe
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Chronik

Wachsoldat: Ein Dienst mit Waffe

Nach dem Vorfall in der Kaserne in Wr. Neustadt, bei dem ein burgenländischer Unteroffizier einen Wachsoldaten erschossen hat, gibt es viele offene Fragen. Der ORF Burgenland ist einigen Fragen rundum den Wachdienst nachgegangen, etwa wer ihn ausüben darf.

Dieser Wachdienst wird grundsätzlich von Grundwehrdienern ausgeführt. Nach vier Wochen Grundausbildung und einer einwöchigen Einschulung in den Wachdienst werden die Grundwehrdiener eingesetzt. Die Soldaten haben dabei die Aufgabe die Kaserne entsprechend zu bewachen, sagt der burgenländische Militärkommandant Gernot Gasser. Es gebe in einer Kaserne Waffen, Munition, sowie geringe Mengen an Sprengstoff und diese Güter müssten bewacht werden, so Gasser.

Wachen im Dienst
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Nicht jeder Grundwehrdiener darf diesen Dienst übernehmen

Bestimmte Voraussetzungen für Wachdienst

Nicht jeder Grundwehrdiener darf diesen Dienst übernehmen. Es braucht bestimmte körperliche und psychische Voraussetzungen. Denn während des Wachdienstes hält der Soldat ein halbgeladenes Sturmgewehr in seinen Händen, das jederzeit scharf gestellt werden kann. „Letztendlich müssen wir uns auf Worst Case Szenarien vorbereiten. Es kann auch bewaffnete Angriffe auf militärische Liegenschaften geben und wenn die Soldaten, die die Aufgabe haben, eine Kaserne zu bewachen, keine Waffen haben, dann haben sie schlechte Karten in so einer Situation“, so Gasser.

Auf die Waffen zu verzichten komme für das Heer nicht in Frage, so Gasser. Das sei, wie wenn man ein Musiker sein Instrument wegnehme und dann von ihm verlange, zu spielen, so der Militärkommandant. „Die Waffe, die Munition und das damit verbundene Gefahrenelement ist integraler Bestandteil unserer Aufgabe.“

Wache hantiert mit Waffe
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Soldaten mit Sturmgewehr bewaffnet

Dass es während des Wachdienstes zu Schüssen kommt, wie es vor kurzem in Wr. Neustadt passiert ist, ist bei Weitem kein Einzelfall. Vor 30 Jahren im Jahr 1993 hat etwa ein Soldat mit seinem Gewehr in der Martinkaserne in Eisenstadt unabsichtlich einen anderen Grundwehrdiener erschossen.