Pokop Benedikt VXI.
Reuters/Remo Casilli
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Religion

Erinnerungen an Papst Benedikt

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist am Donnerstag in Rom feierlich beigesetzt worden. Er hatte Verbindungen ins Burgenland – war als Kardinal in Eisenstadt zu Gast und hat Ägidius Zsifkovics zum Diözesanbischof ernannt. Persönliche Erinnerungen hat auch der Pfarrer von Oggau, Rust und Mörbisch.

Schon als Schüler hatte Johannes Salzl, Pfarrer von Oggau, Rust und Mörbisch, in Rom seine erste Begegnung mit dem damaligen Kardinal Ratzinger. Und auch als junger Theologiestudent ist er mit dem berühmten Kirchenmann zusammengetroffen, nämlich als Student bei Universitätstreffen. „Donnerstag war damals der universitätsfreie Tag und da haben wir Rom erkundet. Wir haben uns am Abend am Petersplatz getroffen, beim Obelisk, und das eine oder andere Mal konnte es auch der Kardinal einrichten mit uns mitzugehen, ein bisschen zu Speisen und einen Schluck Wein zu trinken“, so Salzl.

„Äußerst vornehmer Menschen“

Seine Erinnerung an den damaligen Leiter der Glaubenskongregation ist noch immer präsent. „Ich habe ihn als äußerst vornehmen, einfachen, Menschen kennengelernt – auch in den Gesprächen, die sich dann bei Tisch ergeben haben. Er hat natürlich seine Sicht der Dinge dargestellt, aber er hat uns nie seine Meinung übergestülpt“, so Salzl. Der emeritierte Papst motivierte sie zu studieren, und die Bibel zu lesen.

Johannes Salzl
ORF
Pfarrer Johannes Salzl erinnert sich an Papst

Bei diversen Vorträgen und öffentlichen Veranstaltungen ist Salzl mehrmals dem exzellenten Theologen Josef Ratzinger begegnet. Ein Vergleich mit dem jetzigen Papst Franziskus sei nicht möglich. Beide seien „Leuchten in ihrer Zeit“, so der Pfarrer. „Der eine als Wissenschaftler, der andere als Mensch der Herzensgüte. Und ich meine, da können wir Menschen immer dazulernen und in dieser Größe wachsen“.

Benedikt XVI. im Burgenland

Als junger Mann war Josef Ratzinger, der verstorbene Papst Benedikt XVI., im Burgenland stationiert. Er ernannte später Ägidius Zsifkovics zum Diözesanbischof von Eisenstadt. Johannes Seizl, Pfarrer von Rust, Oggau und Mörbisch, hat den verstorbenen Papst persönlich kennengelernt.

Papst als Vorbild

1992 wurde Johannes Salzl im Martinsdom in Eisenstadt zum Priester geweiht. Seit zehn Jahren ist er jetzt Pfarrer von Rust, Oggau und Mörbisch. In seiner Arbeit als Seelsorger ist ihm der verstorbene Papst ein Vorbild. „Ich habe bei Ratzinger immer geschätzt, dass er komplexe Zusammenhänge, die Dreifaltigkeit oder Ähnliches, mit wenigen Worten so sagen konnte, dass auch wir einfache Menschen es verstanden haben. Ich stehe jeden Sonntag vor dieser Herausforderung in der Predigt, große Dinge, die Gott uns schenkt und auch mir zuteil werden lässt, so zu sagen, dass sie alle aufnehmen können.“