Pflegepersonal bei der Arbeit
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Politik

Pflegebonus laut ÖGB „Mogelpackung“

Der ÖGB Burgenland übt heftige Kritik am Pflegebonus. Die Gewerkschaft bezeichnet den Pflegebonus als Mogelpackung. Weniger als die Hälfte des versprochenen Betrages lande tatsächlich auf den Konten der Beschäftigten.

Im Mai hat die Bundesregierung einen Bonus von 2.000 Euro für den Pflegebereich angekündigt. Nach Angaben der Gewerkschaft kommen aber im Durchschnitt nur 800 Euro Netto bei den Betroffenen an. Der Bonus sei nämlich weder steuer- noch abgabenfrei. Der Staat hole sich laut Bianca Graf, Betriebsrätin im Krankenhaus Oberwart und ÖGB-Frauenvorsitzende, die Hälfte wieder retour.

Erich Mauersics, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida, schließt sich dem an. Es sei höchste Eisenbahn zu handeln, die Bundesregierung habe dafür zu sorgen, dass der Bonus ohne Abschläge bei den Pflegerinnen und Pflegern ankomme. Die Beschäftigten in der Langzeitpflege haben während der Pandemie bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gearbeitet.

Der Bedarf an Pflegekräften steigt weiter

Immer mehr Pflegebedürftige müssen von immer weniger Pflegekräften bzw. medizinischem Personal betreut werden. Pflegeberufe würden immer unattraktiver, so Graf, durch bessere Rahmenbedingungen könnten sich Verbesserungen einstellen.

Der Bund hat überdies auch eine Entlastungswoche in Aussicht gestellt – die gelte aber nicht für alle, kritisiert die Gewerkschaft. Beschäftigte mit sechs Urlaubswochen hätten keinen Anspruch, sagt die Betriebsrätin. Es sei außerdem aufgrund des Personalmangels fraglich, ob diese Woche auch in Anspruch genommen werden könne.