Karl Merkatz im Jahr 1988
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Kultur

Merkatz: Die burgenländischen Wurzeln des „Mundl“

Wenige Tage nach seinem 92. Geburtstag am 17. November ist Schauspieler Karl Merkatz Sonntagfrüh zu Hause verstorben. Der Volksschauspieler wurde in Wiener Neustadt geboren, die Wurzeln seiner Familie liegen jedoch im Burgenland.

Merkatz’ Mutter war Weberin und stammte aus Pöttsching, sein Vater war Werkzeugmacher aus Neudörfl (Bezirk Mattersburg). Kennengelernt hatten sie sich 1919 beim Mai-Aufmarsch in Neudörfl. Ein wichtiges Werk in Merkatzs Laufbahn spielt im Burgenland: Der dritte Teil der Filmserie „Der Bockerer“ handelt von der Brücke von Andau, über die 1956 im Zuge des Ungarn-Aufstandes Tausende Ungarn nach Österreich flüchteten. Erst in diesem Sommer stand zum 50-Jahr-Jubiläum der Schlossspiele Kobersdorf „Der Bockerer“ auf dem Programm – mehr dazu in „Der Bockerer“ zum 50-Jahr-Jubiläum.

Vom Tischler zum Schauspieler

Über seine Beziehung zum Burgenland reflektierte Merkatz 1988 in „Burgenland heute“. Im Gespräch mit Franz Tschank im November 1988 bezeichnet sich Merkatz zwar als „echter Wiener Neustädter“, er erzählt allerdings auch, wie er 1945 an den Löscharbeiten eines Brandes beim Kalvarienberg in Eisenstadt beteiligt war. Merkatz war damals 15 Jahre alt.

Karl Merkatz in „Burgenland heute“ im November 1988

Geboren wurde Merkatz am 17. November 1930 in Wiener Neustadt. Auf Wunsch seiner Eltern, „ein richtiges Handwerk“ zu erlernen, machte er zunächst eine Tischlerlehre. Danach ging Merkatz nach Zürich und verfolgte dort sein Ziel, Schauspieler zu werden. Nachdem er Schauspielunterricht genommen hatte, unter anderem in Wien, begann er ein Studium am Mozarteum in Salzburg. Seinen Durchbruch landete Merkatz mit der Rolle des „Mundl“ in „Ein echter Wiener geht nicht unter“.