„Der Bockerer" von Peter Preses und Ulrich Becher wurde 1981 mit Karl Merkatz unter der Regie von Franz Antel verfilmt und gilt als Klassiker. In Kobersdorf übernimmt Intendant Wolfgang Böck die Titelrolle. Mit "Der Bockerer“ soll das Jubiläumsjahr „100 Jahre Burgenland“ nachklingen, wie Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil (SPÖ) bei der Präsentation betonte.
Das Stück setzt sich mit der Geschichte Österreichs zwischen 1938 und 1945 auseinander. Ein wichtiges Thema, mit dem man sich immer wieder beschäftigen müsse, sagte Intendant Wolfgang Böck. „Die Botschaft, die dieser Karl Bockerer, den Zuschauern vermittelt, zu sagen, Zivilcourage wäre doch allemal immer wieder gefragt – wie sie dieser Mann in seiner Zeit dem Nazi-Regime entgegengebracht hat“, so Böck.
Premiere am 5. Juli
Außerdem war Kobersdorf eine der sieben Judengemeinden und erst kürzlich wurde die Synagoge fertig restauriert. Vor diesem Hintergrund entsteht in Kombination von Stück und Synagoge ein einheitliches Ganzes, sagte Doskozil. „Das ist mir auch ganz wichtig, dass wir in Kobersdorf die Synagoge eröffnen werden, die renoviert wurde. Wir werden auch zu den Vorstellungsterminen – zwei Stunden davor – diese Synagoge offen haben“, so der Landeshauptmann.

Regie beim „Bockerer“ führt Claus Tröger. Neben Wolfgang Böck werden unter anderem Maria Hofstätter, Markus Freistätter, Wolf Bachofner oder Andy Hallwaxx spielen. Das Bühnenbild stammt wieder von Erich Uiberlacker. Ein im Bühnenboden eingebauter Drehring soll den reibungslosen Wechsel der Szenerien ermöglichen. Premiere ist am 5. Juli, gespielt wird das Stück „Der Bockerer“ bis 31. Juli – jeweils von Donnerstag bis Sonntag.
„Zeitliche Ebnen um Aufbauen zu können“
Den „Bockerer“ habe er gewählt, weil es ein schönes Stück ist und auch für ihn – als Intendanten – ein schönes Stück sei. Das Stück passe nach Kobersdorf, weil in unmittelbarer Nähe eine der wenigen Synagogen stehe, die dieses tausendjährige Reich überdauert haben – und sich hier wunderbare zeitliche Ebenen ergeben würden, auf denen man aufbauen könne, so Böck.
Studiogespräch mit Intendant Böck
Der Intendant Wolfgang Böck erzählt, wieso er das Stück „Der Bockerer“ zum 50-jährigen Jubiläum der Schlossspiele Kobersdorf ausgesucht hat.