Die Gastronomie ist eine der Branchen, die vielerorts verzweifelt nach Personal sucht. Gründe für den Engpass sind nicht nur die Bezahlung, sondern auch die unbeliebten Arbeitszeiten im Gastgewerbe. Das Eisenstädter Restaurant Ruckendorfer hat deshalb nur mehr an vier Tagen die Woche, von Donnerstag bis Sonntag, offen. Für den langjährigen ungarischen Kellner des Hauses, Lajos Boros, ist das ein guter Grund dem Arbeitsplatz treu zu bleiben: „Ich spare 600 Kilometer pro Monat sparen, denn ich wohne in Mosonmagyaróvár und drei Tage frei haben ist sehr schön.“ Jetzt sei man auch so weit, dass das Konzept sich wirtschaftlich rechnet, so Gastronom Andreas Ruckendorfer.
Vier-Tage-Woche beim UDB
Gute Erfahrungen mit der Vier-Tage-Woche macht auch der Umweltdienst Burgenland. Und das nicht erst seit kurzem, erklärt die Personalchefin Birgit Dobrovits. „Wir haben 1995 mit dem Pilotprojekt begonnen, aufgrund von Effizienzsteigerung der Auslastung der Lkw. Und es hat sich bei den Mitarbeitern dermaßen gut etabliert, dass wir daran festgehalten haben“, so Dobrovits.
Hohe Zufriedenheit bei Mitarbeitern
Die Zufriedenheit unter den Abfallentsorgern mit weniger, dafür längeren Arbeitstagen sei hoch. Aber der Nachwuchsmangel bei der Müllabfuhr sei trotzdem eklatant. Die vergebliche Suche nach Mitarbeiterinnen veranlasste auch Frisörmeister Helmuth Grabner in Neusiedl am See, seinen Salon nur mehr an vier Tagen aufzusperren, Samstag ist zu – mehr dazu in Friseurinnen und Friseure fehlen.
„Personal steht nicht in Schlangen an“
„Wir haben relativ schnell Personal gefunden, wir sind jetzt auf dem Stand, den wir gerne haben wollen. Aber dass sich jetzt Personal in Schlangen anstellen würde, davon sind wir weit entfernt“, so Grabner. Fazit: Die Vier-Tage-Woche ist bei vielen Dienstnehmenden beliebt. Ein Allheilmittel gegen den Fachkräftemangel ist sie allerdings nicht.