Medizinstudenten in Kitteln im Labor
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Gesundheit

Medizinstudium künftig in Pinkafeld möglich

Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken, erhöht das Land die Zahl der Medizin-Stipendien an der Danube Private University Krems (DPU) außerdem soll durch eine Kooperation der DPU innerhalb von drei Jahren ein Medizinstudium am FH-Standort in Pinkafeld möglich sein.

Das Land Burgenland finanziert bereits seit drei Jahren Medizin-Studienplätze an der DPU. Derzeit sind es 18. Ab Herbst 2022 bis 2027 wird das Land jährlich 55 Medizin-Studienplätze finanzieren. Mit bereits studierenden Stipendiaten und Burgenländern in Krems bedeute das rund 360 Ärztinnen und Ärzte bis 2027, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Rund fünf Millionen Euro jährlich seien dafür vorgesehen.

Pressekonferenz zum Thema Ärzteausbildung im Burgenland
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Robert Wagner von der DPU und Landeshauptmann Doskozil präsentierten die Vorhaben

Verpflichtung für fünf Jahre

Die Absolventinnen und Absolventen müssen sich verpflichten, nach dem Studium mindestens fünf Jahre im Burgenland als niedergelassener Arzt auf einer Kassenvertragsstelle oder in einem burgenländischen Spital zu arbeiten. „Wenn der österreichische Steuerzahler das Medizinstudium mitfinanziert, dann hat der Steuerzahler auch ein Anrecht darauf, dass ausgebildete Mediziner auch in Österreich zur Verfügung stehen“, die Bundesregierung schaffe es aber nicht, dies zu regeln, kritisierte Doskozil. Aus burgenländischer Sicht wolle man nicht zuwarten, denn der Ärztemangel werde sich in den nächsten zehn Jahren noch verschärfen: „Wir müssen einen selbstständigen Weg einschlagen.“

Medizinstudium im Burgenland

Die burgenländischen Studentinnen und Studenten gehören an der DPU „zu den absoluten Leistungsträgern an der Universität“, so Robert Wagner von der DPU. „Und nicht nur das, sondern man kann auch sagen, dass der eine oder andere sogar auch international schon vorgekommen ist.“ Innerhalb von drei Jahren soll es einen eigenen Standort der DPU im Burgenland – am FH-Standort in Pinkafeld und somit in der Nähe des neuen Krankenhauses in Oberwart – geben. Dann sollen die Stipendiaten dort studieren. „Aus meiner Sicht auch ein ganz wesentlicher Aspekt, um eine permanente und langfristige Ausbildung von Medizinern im Burgenland zu etablieren“, sagte Doskozil.

Lösung bei Ärzte-Bereitschaft in Sicht

Eine Lösung soll es auch nach dem Streit mit der Ärztekammer um den Ärzte-Bereitschaftsdienst an Wochenenden und der Verfassungsklage des Landes geben – mehr dazu in Verfassungsklage wegen Ärzte-Bereitschaft. Es werde ein Gegenangebot geben und das werde gemeinsam ausgearbeitet mit der Österreichischen Gesundheitskasse, aber mit Ärzten, so Doskozil. Und zwar innerhalb von sechs Monaten.