Der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland, Wolfgang Werderits, fährt am Montag an die slowakisch-ukrainische Grenze. Er will in den kommenden Tagen zum einen klären, wo und über welche Kanäle jene Hilfsgüter verteilt werden, die im Burgenland gesammelt wurden. 40 Lkw-Züge stehen in zwei Speditionen abfahrbereit – mehr dazu in 1.277 Paletten Hilfsgüter gesammelt.


Zehn Busse für 500 Flüchtlinge
Werderits will in Gesprächen mit Hilfsorganisationen aber auch Möglichkeiten erörtern, Flüchtlinge direkt anzusprechen und gezielt ins Burgenland zu bringen. Übermorgen sollen rund zehn Busse aus dem Burgenland an die ukrainische Grenze geschickt werden, um zirka 500 Flüchtlinge abzuholen.

„Das bedeutet im Konkreten, dass wir Busse organisieren, dass wir die Struktur organisieren, dass wir mit diesen Bussen in die Grenzregion Slowakei/Ukraine fahren werden und in Kooperation mit der vor Ort tätigen Caritas in weiterer Folge auch diesen Menschen anbieten werden, zu uns im Burgenland zu kommen“, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Damit wolle man auch Schleppern zuvor kommen.

Viele Private bieten Quartiere an
Eine andere Gesellschaft des Landes, die Landesimmobilien Burgenland, koordiniert das Angebot an Privatunterkünften und Notquartieren. Laut Anton Grosinger von der Stabsstelle für Sonderprojekte werden derzeit von Privaten im Burgenland täglich 50 bis 80 Unterkünfte angeboten – und zwar via Internet über die Initiative „Burgenland hilft“. In Summe seien es bereits rund 500 Plätze. Grosinger prüft die Fakten zu dem jeweiligen Quartier und meldet das an den Krisenstab des Landes.
Große Notquartiere für 1.000 Flüchtlinge
Viele würden die Unterkunft gratis zur Verfügung stellen, im Normalfall würden aber zwischen dem Land und dem Quartiergeber Tagsatzungen vereinbart. Manches sei noch offen und müsse mit dem Bund abgestimmt werden, etwa die Frage der Verpflegung. Grosinger definiert in diesen Tagen aber auch große Notquartiere, etwa in Gemeindehallen. Zirka 1.000 Flüchtlinge könnten in solchen Quartieren untergebracht werden.
Hohe Spendenbereitschaft
Die Anteilnahme am Schicksal der Menschen in der Ukraine ist in Österreich weiterhin groß. Bei der Aktion „Nachbar in Not. Hilfe für die Ukraine“ wurden bis Montagvormittag 9.30 Uhr bereits 12.500.000 Euro gespendet.