Die Bürgermeister der Anrainergemeinden und Vertreter des Landes haben mit einem symbolischen Spatenstich die die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt des 40 Kilometer langen Südburgenland-Radweges eingeleitet. Davon soll vor allem der Tourismus profitieren.
„Entlang dieser Radtrasse wird sicherlich einiges passieren. Es wird eine Erlebnis-Radtrasse – damit ein wenig Gastronomie entsteht und die Heurigen belebt werden und sich was tut im Burgenland“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Dieser Radweg bedeutet für unsere Gäste ein neues Angebot in Richtung Kultur und Wein“, so der Bürgermeister von Bad Tatzmannsdorf Gert Polster (SPÖ).
Soll auch Alternative zum Auto sein
Für die Verantwortlichen des Tourismus im Südburgenland soll der Bahntrassenradweg auch eine Alternative zum Auto sein. Dort wo 2012 der letzte Zug gefahren ist, will man Einheimischen und Touristen eine bequeme und umweltfreundliche Verbindung in die Bezirksstadt Oberwart anbieten. „Ich glaube, dass es auch ein wirtschaftlicher Faktor ist. Ich wünsche mir natürlich, dass es irgendwann einmal wieder möglich ist, dass man mit der Bahn vom Südburgenland nach Wien fahren kann“, sagte der Bürgermeister von Oberwart Georg Rosner (ÖVP).
Bahnhof Oberschützen wird saniert und umgebaut
Der alte Bahnhof in Oberschützen ist Start- und gleichzeitig Endpunkt des neuen Südburgenland Radweges. Das denkmalgeschützte Gebäude wird saniert und umgebaut. „Es soll hier eigentlich etwas mit Wohnen entstehen und auch mit Gastronomie“, so Hans Unger, Bürgermeister von Oberschützen (ÖVP). Das Land Burgenland erwarb die Flächen auf denen sich die alte Bahntrasse zwischen Oberschützen und Oberwart befindet. Nachdem sich kein Interessent gefunden habe, habe sich das Land dazu entschlossen dieses Verkehrsband zu übernehmen und zu entwickeln, so Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ).
Erster Abschnitt soll im Sommer 2022 fertig sein
Im Zuge des Baus des Radweges wird auch ein bisher in Österreich einzigartiges Projekt umgesetzt: Es werden zwei Brücken errichtet, deren Trägerkonstruktion mehrheitlich aus zwei kompletten Windradflügeln bestehen sollen. Eine der Brücken wird die Radfahrer in Jormannsdorf sicher über die B50 führen und die zweite Brücke führt in Oberwart über den Zickenbach.
Die Errichtung des überregionalen Radweges erfolgt parallel auf zwei Streckenabschnitten: Zum einen auf der 7,150 Kilometer langen Verbindung zwischen den Gemeinden Oberschützen, Bad Tatzmannsdorf und Oberwart, wo bereits seit Juli eifrig gebaut wird. Zum anderen werden die Gemeinden Großpetersdorf, Hannersdorf, Schandorf, Schachendorf und Rechnitz auf einer Länge von fast 14,5 Kilometer mit dem Radweg verbunden. Der erste Abschnitt des Radweges soll schon im Sommer 2022 befahrbar sein. Die Kosten belaufen sich auf 3,5 Mio. Euro – dafür gibt es bis zu 50 Prozent „klimaaktiv-Förderungen“ durch den Bund. Die Eröffnung des komplett fertiggestellten Radweges soll voraussichtlich im Herbst 2022 stattfinden.