Prior verstarb vergangene Woche im 75.Lebensjahr nach langer, schwerer Krankheit – mehr dazu in Walter Prior gestorben. Am Samstagvormittag fand im burgenländischen Landtag eine Trauersitzung zu Ehren Walter Priors statt. Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) würdigte in ihrer Trauerrede die Verdienste des Verstorbenen. Seine Rolle als Landtagspräsident etwa habe Prior stets unvoreingenommen und neutral ausgeübt.
Walter Prior hat seine eigene Abschiedsrede aufgenommen
„Er hat bis spät in die Nacht immer die konstruktiven Diskussionen geschätzt. Er war aber auch ein Fan von kurzen Wortmeldungen. Er hat immer gesagt: ‚Was ich in drei Minuten nicht sagen kann, kann auch in 20 Minuten nicht rübergebracht werden‘“, so Dunst.
Vollblutpolitiker mit Handschlagqualität
Prior war zehn Jahre lang Präsident des burgenländischen Landtages. Die amtierende Landtagspräsidentin Dunst bezeichnete ihn in ihrer Rede im Landtag als „Vollblutpolitiker der alten Schule“ mit Handschlagqualität. „Er stand stets für das Miteinander. Es war ihm wichtig, nie die Bodenhaftung zu verlieren und stets nah bei den Menschen und deren Anliegen zu sein“, so Dunst.
Prior war zudem 13 Jahre lang Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Zahlreiche Menschen nutzten den Samstag dazu, von Prior Abschied zu nehmen. „Du hattest Handschlagqualität. Du hast Wort gehalten. Du konntest mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln über Ernstes reden, und so immer auch deinen Humor zeigen“, so Pfarrer Wilhelm Ringhofer.
Auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nahm in Siegendorf Abschied von Walter Prior. „Walter war nie einer, der den Streit gesucht hat. Wenn er mir einen Rat gab, auch in den letzten Jahren, dann hat er mich zur Seite genommen. Er hat mir dann gesagt, was seine Sicht der Dinge ist. Er hat es geschafft, ihn ernst zu nehmen, seine Meinung zu berücksichtigen und umzusetzen. Das ist keine Selbstverständlichkeit in der Politik“, so Doskozil.