In den beiden Testgemeinden sollen so viele Menschen wie möglich zwei mal wöchentlich getestet werden. Das vorgegebene Ziel so 60 Prozent bis 80 Prozent der jeweiligen Bevölkerung zu erreichen, ist in der ersten Woche zwar nicht erreicht worden – allerdings sei das Ziel auch sehr ambitioniert gewesen, hieß es am Donnerstag aus dem Büro des Landeshauptmanns.
In Neusiedl am See wurden bisher – mit Stand Donnerstagvormittag – 1.500 Personen mittels Spucktests im örtlichen Veranstaltungszentrum getestet, 15 Tests waren positiv. Zudem wurden zusätzlich rund 1.100 Selbsttests ausgegeben. Die Neusiedler Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) zog jedenfalls eine positive Bilanz. „Die Neusiedler machen mit bei den Tests. Ich denke, es ist sehr positiv, dass sich Leute dazu bereit erklären, diese Studie zu begleiten. Ich bin sehr froh, dass die Neusiedler gerne dabei sind“, so Böhm.
Parndorf: „Stimmung in Bevölkerung gut“
Auch in Parndorf war man mit der Beteiligung der Bevölkerung an der Studie sehr zufrieden, sagte Bürgermeister Wolfgang Kovacs (Liste Parndorf). Insgesamt wurden in der Gemeinde bisher 1.200 Menschen im Pfarrheim getestet, dabei fielen zwei Tests positiv aus. In Parndorf wurden zudem 114 Selbsttests ausgegeben. „Was mich positiv stimmt ist, dass die Stimmung in der Bevölkerung gut ist, dass man grundsätzlich sagt, dass Testen wichtig ist und die Leute mit einem immer besseren Gefühl her kommen“, so Kovacs.
Kovacs sah aber durchaus Verbesserungspotential bei der wissenschaftlichen Studie. „Wir haben in Parndorf drei Apotheken – hier wird schon sehr viel getestet. Sehr viele Mitbürger aus der Gemeinde gehen schon regelmäßig testen, oder sind Wien-Pendler und werden in den Betrieben getestet. Ich glaube, dass es sehr wichtig wäre, dass man diese Ergebnisse hier einbezieht – in diese Erhebungen – dann hätte man ganz andere Werte“, so Kovacs.
Susanne und Alfred Zeitlinger zu den Tests in Neusiedl am See
Betriebe in Studie eingebunden
Betriebe in Parndorf und Neusiedl seien in die Studie allerdings sehr wohl eingebunden, hieß es vom Land – insgesamt 600 Tests seien etwa bisher in Betrieben in den Gemeinden durchgeführt worden. Dazu kamen noch 3.000 Tests an Schulen in beiden Gemeinde – in Schulen und Betrieben gab es keine positiven Fälle. In Summe wurden somit 7.500 Tests in der ersten Woche in der Modellregion durchgeführt, hieß es vom Land.
Der medizinische Berater des Landes, Herbert Weltler, war zudem nicht der Ansicht, dass die angepeilten 60 Prozent bis 80 Prozent Beteiligung zu ambitioniert waren. „Wenn man der Bevölkerung die nötige Aufklärung weiterhin gibt, wenn man sieht, welchen Sinn diese Testungen haben – wird die Bereitschaft der Bevölkerung steigen und alle werden sicherlich mitmachen“, so Weltler. Ob diese Prognose aufgeht, werden die kommenden Wochen zeigen – mehr dazu in Testoffensive: Erste Ergebnisse zu erwarten.