Luftaufnahme von Minihof-Liebau
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Coronavirus

Bezirk Jennersdorf: „Lage besorgniserregend“

Die Coronavirus-Lage im Bezirk Jennersdorf ist aus Sicht der Behörden besorgniserregend. Die 7-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 491. Ausreisebeschränkungen für Teile des Bezirks stehen im Raum. In Minihof-Liebau sind die dritte und vierte Klasse Volksschule derzeit behördlich geschlossen.

Der Corona-Krisenstab des Landes hält sich Donnerstagvormittag bedeckt. Man verweist lediglich auf die Presseaussendung von Mittwoch: Die Entwicklung der Infektionszahlen im Bezirk Jennersdorf werde genau beobachtet. Vorbereitungen für den Fall einer Ausreisebeschränkung würden getroffen – mehr dazu in Bezirk Jennersdorf: Ausreisetests angedacht. In welchen Gemeinden die Infektionszahlen derzeit besonders hoch sind, das wird offiziell nicht bekannt gegeben.

Lage in Minihof-Liebau

Wer sich unter Gemeindepolitikern umhört, erfährt schnell, dass offenbar zwei Gemeinden im Süden des Bezirks derzeit besonders stark betroffen sind. In Minihof Liebau informiert Bürgermeister Helmut Sampt (SPÖ) auf der Homepage der Gemeinde, dass die 3. und die 4. Volksschulklasse behördlich geschlossen wurden und dass Minihof Liebau derzeit die höchsten Infektionszahlen im Bezirk aufweise. Die Lage sei ernst. Für eine Stellungnahme konnte der ORF Sampt Donnerstagvormittag nicht erreichen.

Neuhaus am Klausenbach: Zehn Fälle bei 900 Einwohnern

Sein Amtskollege Reinhard Jud-Mund (SPÖ) in Neuhauhaus am Klausenbach ist selbst erkrankt und befindet sich in Quarantäne. In seiner Gemeinde gebe es derzeit zehn Erkrankte, bei rund 900 Einwohnern. Der Höchststand sei allerdings schon vor rund eineinhalb Wochen erreicht worden, mit damals 19 positiv getesteten Personen, sagt der Bürgermeister. In Mühlgraben, das direkt an Minihof-Liebau und Neuhaus am Klausenbach angrenzt, gebe es derzeit nur einen oder zwei Fälle, so Bürgermeister Fabio Halb (SPÖ).

An Veordnung wird gearbeitet

Nach Angaben von Bezirkshauptmann Hermann Prem gibt es aktuell 84 Corona Fälle im Bezirk, der insgesamt 17.000 Einwohner hat. Der Anstieg erfolgte relativ rasch und innerhalb von wenigen Tagen. Die Behörden und Einsatzorganisationen arbeiten gemeinsam an einer Verordnung für den Fall der Fälle, so Prem.

„Diese Verordnung sieht Beschränkungen der Ausreise vor, sodass Bewohner besonders stark betroffener Teile des Bezirkes damit rechnen müssen, dass sie das Gemeindegebiet nur verlassen dürfen, wenn sie über einen negativen Antigen- oder PCR-Test verfügen, wobei der Erstere für 48 Stunden, der Zweitere für 72 Stunden Gültigkeit hat – oder eben eine Bestätigung eines Arztes, das sie bereits einmal erkrankt waren“, so Prem.