Gerhard Lang
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Chronik

Stv. Bundeskriminalamt-Direktor Lang gestorben

Der stellvertretende Direktor des Bundeskriminalamts, Gerhard Lang, ist am Freitagabend im Alter von 54 Jahren nach einem Herzstillstand im Krankenhaus verstorben. Dies gab das Innenministerium am Samstag bekannt. Lang stammte aus Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See).

Lang begann seine Polizeikarriere 1989 als Gendarm und dann als Kriminalbeamter. Nach Absolvierung der Sicherheitsakademie stieg er rasch zum geschäftsführenden Bezirksgendarmeriekommandanten in Neusiedl amSee und dann zum stellvertretenden Leiter der Kriminalabteilung Burgenland auf. Dort war er vorwiegend im Bereich Wirtschafts- und Cyberkriminalität tätig. 2000 wurde er stellvertretender Leiter der Kriminalabteilung im Burgenland.

Seit 2001 war Lang im Bundeskriminalamt (BK) tätig. Damals war er als Polizeioffizier bei der Mitgestaltung des in den Kinderschuhen steckenden Amts tätig und konnte auf einen reichen Erfahrungsschatz im Bereich der Kriminalpolizei zurückgreifen. Das Bundeskriminalamt nahm im Jahr 2003 seine operative Tätigkeit auf.

„Ehre und Auszeichnung“

Langs Weg im BK führte ihn vom Projektmanager – er leitete er unter anderem die Aktion „Gemeinsam.Sicher“ – über die Stelle als Stabsleiters bis hin zum Leiter der Präsidialabteilung, die er bis zuletzt leitete. Mit dem „Fall Kampusch“ betreute er medial einen der größten Kriminalfälle Österreichs. Er war auch am Aufbau von Polizeieinheiten im gesamten Balkan beteiligt.

Als „Ehre und Auszeichnung“ bezeichnete Lang die Übertragung der Leitung des Bundeskriminalamtes zu Beginn der Coronaviruskrise – mehr dazu in Burgenländer leitet Bundeskriminalamt. Das Bundeskriminalamt steht für bundesweite Kriminalitätsbekämpfung und ist national sowie international Ansprechpartner für polizeiliche Kooperationen. Es hat im Jahr 2003 seine operative Tätigkeit aufgenommen. In den sieben Fachabteilungen des Bundeskriminalamts arbeiten derzeit über 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Vordenker der modernen Kriminalpolizei“

„Mit Gerhard Lang verlieren wir einen hervorragenden Kriminalisten, eine exzellente Führungskraft, aber vor allem einen großartigen Menschen“, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Der Ressortchef würdigte ihn als „Vordenker der modernen Kriminalpolizei“ und als Vernetzten über das Bundeskriminalamt hinaus, der immer das Gemeinsame in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt hat. „Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie, seiner Frau und seiner Tochter“, so Nehammer.