Arbeitssuchende beim Ausfüllen eines Formulares in einer Geschäftsstelle des AMS-Wien
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit im Burgenland steigt weiter

Das Coronavirus und seine Auswirkungen spiegeln sich in den Arbeitsmarktdaten für den November wieder, die das Arbeitsmarktservice AMS am Dienstag veröffentlicht hat. Im Burgenland waren im November knapp 11.800 Menschen arbeitslos gemeldet.

In Österreich sind derzeit inklusive Schulungsteilnehmern mehr als 457.000 Menschen beim AMS gemeldet, um fast ein Viertel mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres – mehr dazu in 457.197 Menschen im November ohne Job. Ähnlich sehen die Zahlen im Burgenland aus: Knapp 11.800 Menschen waren im November arbeitslos gemeldet oder haben an Schulungen des AMS teilgenommen, insgesamt um gut ein Fünftel mehr als im November 2019 und um knapp 1.000 Personen mehr als noch im Oktober.

Ohne Schulungsteilnehmer bleiben im Burgenland knapp 10.000 vorgemerkte Arbeitslose übrig, ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 7.202 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren zudem mit Ende November in Kurzarbeit.

Bezirk Jennersdorf am stärksten betroffen

Anstiege gibt es im Jahresvergleich ausnahmslos in allen Bezirken, vor allem aber im Bezirk Eisenstadt, wo es um fast 38 Prozent mehr Arbeitslose gibt. Einmal mehr sind vor allem die Tourismusbranche, der Handel sowie das Gesundheits- und Sozialwesen besonders betroffen. Den deutlichsten Anstieg gibt es bei der Gruppe der Langzeitarbeitslosen, also jenen Personen, die seit mindestens 12 Monaten ohne Job sind. Hier beträgt das Plus mehr als 61 Prozent, mehr als 2.150 Burgenländerinnen und Burgenländer sind betroffen.

Während die Zahl der Lehrstellensuchenden in allen Bezirken außer Jennersdorf abnimmt, gibt es gleichzeitig im gesamten Burgenland mit knapp 100 offenen Lehrstellen ein Plus von fast 24 Prozent – im Bezirk Mattersburg beträgt der Anstieg sogar 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den offenen Stellen ist die Zahl gestiegen: rund 1.000 Jobs sind mit Ende November zu vergeben, vor allem in den Bezirken Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf. In allen übrigen Bezirken hat die Anzahl der offenen Stellen zum Teil deutlich abgenommen.

Insolvenzstiftung Burgenland III startet Anfang 2021

Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) verweist angesichts der Arbeitslosenzahlen auf die Insolvenstiftung Burgenland III. Diese wird mit Jahresanfang 2021 starten – mehr dazu in Land richtet Insolvenz-Arbeitsstiftung ein. Sie setze weitere wichtige Maßnahmen, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitslose im Rahmen der Arbeitnehmerförderung zu unterstützen, so Schneemann. In den vergangenen Tagen sind laut Schneemann Qualifikationsförderungen und Fahrtkostenzuschüsse in Höhe von knapp 80.000 Euro genehmigt worden.