Commerzialbank in Mattersburg
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Wirtschaft

Commerzialbank: Masseverwalter fordert 34 Mio. Euro von Pucher

Die 65 Mio. Euro Passiva aus dem Privatkonkurs von Ex-Commerzialbank-Chef Martin Pucher setzen sich – wie der „Kurier“ am Freitag berichtet – aus zwei Forderungen zusammen. So fordert der Masseverwalter der Commerzialbank, die Kanzlei Kosch & Partner, 34,06 Mio. Euro. Ein weiterer Geschädigter stellt Forderungen von 30,88 Mio. Euro.

Der Masseverwalter der Commerzialbank, die Kanzlei Kosch & Partner, habe am 24. August gegenüber Pucher eine Forderung in der Höhe von 34,06 Millionen Euro geltend gemacht. Andererseits habe sich auch ein weiterer Geschädigter mit einer Forderung in Höhe von 30,88 Millionen Euro im Ermittlungsverfahren als Privatbeteiligter angeschlossen. Pucher habe indessen rückwirkend zum 1. August um seine Alterspension angesucht.

Wohnhaus und andere Vermögenswerte beschlagnahmt

Der Ex-Bankchef ist laut „Kurier“ Hälfteeigentümer eines Einfamilienhauses. Sowohl die Liegenschaft in Puchers Wohnort im Bezirk Mattersburg, als auch andere Vermögenswerte wie Bankguthaben, Wertpapiere und Uhren seien bereits gerichtlich beschlagnahmt worden.

Die Tageszeitung berichtete auch über eine von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Ende Juli getroffene „Anordnung der Sicherstellung“ betreffend ein Wertpapierdepot, wonach der Commerzialbank Mattersburg verboten worden sei, „Martin Pucher oder sonstigen Zeichnungsberechtigten oder sonst namhaft gemachten Dritten (…) Verfügungen bzw. Transaktionen über das nachangeführte Konto bis zu einem Höchstbetrag von fünf Millionen Euro zu gestatten sowie Auszahlungen zu leisten“. Die Höhe des Guthabens am Wertpapierdepot gehe aus der Anordnung nicht hervor. Die WKStA geht laut „Kurier“ vorläufig davon aus, dass Pucher „mindestens fünf Millionen Euro aus den Straftaten“ erlangt haben soll.

Jahresgehalt von 350.000 Euro

Rund 350.000 Euro soll Puchers Jahresgehalt als Bankvorstand zuletzt betragen haben. „Alles, was ich mir persönlich leisten wollte, habe ich mir durch mein normales Gehalt leisten können“, hatte der Ex-Bankchef bei seiner Einvernahme durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ausgesagt. „Ich habe gut verdient“, gab Pucher zu Protokoll. Der Ex-Banker hatte bisher stets beteuert, sich nicht persönlich bereichert zu haben. Rund 40 Millionen Euro habe er in all den Jahren aus der Bank „unrechtmäßig entnommen“, um das Geld in den Fußballclub SV Mattersburg, seine große Leidenschaft, zu pumpen.