Martin Pucher
ORF
ORF
Wirtschaft

Pucher in Privatkonkurs: 65 Mio. Euro Schulden

Nach der Commerzialbank-Pleite hat Ex-Bankchef Martin Pucher beim Bezirksgericht Mattersburg einen Antrag auf die Eröffnung eines Privatkonkurses eingereicht. Dieser Schritt sei unvermeidbar gewesen, so Puchers Anwalt Norbert Wess.

Der Antrag auf Eröffnung eines Privatkonkursverfahrens wurde bereits am Mittwoch eingereicht. Am Donnerstag veröffentlichte Puchers Anwalt Wess eine entsprechende Presseaussendung dazu. Angesichts der Höhe der bereits geltend gemachten Schadenersatzforderungen war dieser Schritt unvermeidbar, so der Anwalt. Wess betonte neuerlich, dass sein Mandant Pucher den Strafverfolgungsbehörden weiterhin für eine umfassende Aufklärung und Aufarbeitung der Geschehnisse zur Verfügung stehen werde.

65 Millionen Euro Passiva

In der Aussendung des Alpenländischen Kreditorenverbandes ist zu lesen: „Der Schuldner ist laut Eröffnungsantrag arbeitslos. Es wurde Mitte Juli 2020 ein Antrag auf Alterspension gestellt.“ Die Schulden belaufen sich laut eigenen Angaben auf rund 65 Millionen Euro. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werden das vorhandene Vermögen inventarisiert und geschätzt.

SVM-Fußballspieler können Verein ablösefrei verlassen

In der Zwischenzeit meldeten auch die SVM Sportstättenerrichtungs und -betriebs GmbH sowie die SV Mattersburg Profisport GmbH Konkurs an. Die Fußballspieler des SV Mattersburg können den Verein nun ablösefrei verlassen. Das vereinbarte der burgenländische Fußballverband mit dem Masseverwalter, so der BFV auf Nachfrage. Der Verband wird im Gegenzug eine vereinbarte Abgeltung leisten. Etwaige Ausbildungsentschädigungen an die Fußballakademie bleiben allerdings aufrecht, betonte man beim Fußballverband.

Anonyme Anzeige gegen Landesbeamte

Die Rolle des Landes als Revisionsverband für die Eigentümergenossenschaft der Commerzialbank Mattersburg ist Inhalt einer anonymen Anzeige gegen Organe und Beamte der burgenländischen Landesregierung. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt bestätigte den Erhalt dieser Anzeige und führt derzeit eine inhaltliche Prüfung durch, hieß es auf Nachfrage des ORF Burgenland.