Die Fachhochschule Burgenland in Eisenstadt (FH)
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Bildung

FH Eisenstadt: Doskozil stellt Standort in Frage

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Mittwoch die Kündigung des Fördervertrags mit der Fachhochschule (FH) durch die Landeshauptstadt Eisenstadt kritisiert. Doskozil stellte zudem in Frage ob Eisenstadt der richtige Standort für die FH sei.

Am Dienstag wurde bekannt, dass die Stadtgemeinde Eisenstadt den Fördervertrag mit der Fachhochschule Eisenstadt kündigt. Begründet wurde das mit der finanziellen Situation wegen der Coronavirus-Krise und damit, dass die FH keine Studiengebühren einhebt und überwiegend nicht burgenländische Studenten hat – mehr dazu in Eisenstadt kündigt Fördervertrag mit FH.

Doskozil: „Standort hinterfragen“

Landeshauptmann Doskozil kritisierte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) dafür heftig. „Wenn Bürgermeister Thomas Steiner keine Partnerschaft will, ist der Standort zu hinterfragen“, betonte Doskozil.

„Wenn er diese Politik weitermacht, dann müssen wir uns die Frage stellen, ob für die Fachhochschule Burgenland Eisenstadt der richtige Standort ist und dann müssen wir den Standort verlegen aus meiner Sicht“, so der Landeshauptmann. In Pinkafeld sei man sehr froh darüber FH-Standort zu sein – „und in Neusiedl am See würde man die FH Burgenland mit offenen Armen empfangen, wenn dort ein Standort oder zumindest eine Expositur geschaffen wird“, so Doskozil.

Winkler: „Schlag ins Gesicht“

Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) spricht von einem „Schlag ins Gesicht“ für die Studierenden und Angestellten der Fachhochschule. "Abgesehen davon, dass die Stadtgemeinde Eisenstadt damit den Studienstandort schwächt, übersieht Steiner die Wertschöpfung von rund 40 Millionen Euro, durch die mehr als 4.600 Studierenden und den rund 800 Beschäftigten der FH Burgenland. Damit stellt Steiner nicht nur seinen politischen Weitblick als Bürgermeister in Frage, sondern auch seine wirtschaftliche Kompetenz“, so Winkler.

Steiner: „Wollen sachorientierte Politik“

Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) konterte am Mittwoch in einer Aussendung: „Drohungen, wie eine Standortverlegung, beeindrucken mich nicht. Wir wollen eine sachorientierte Politik, die Eisenstadt weiterbringt. Während das Land droht, haben wir heute schon Gespräche mit der Studentenvertretung geführt."