Chronik

Volksgruppen bangen um Existenz

Österreichs Volksgruppen fürchten um ihre Existenz. In einem Appell an die künftige Bundesregierung fordern die Volksgruppenbeiräte mehr Geld und Verbesserungen im Bildungs- und Medienbereich.

Sollte die künftige Regierung keine Erhöhung der Förderungen beschließen, drohe der Republik ein Verlust der eigenen Identität – so die Vertreter aller sechs Volksgruppenbeiräte am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz. Gefordert wird eine Verdoppelung der Förderung, die zurzeit bei vier Millionen Euro liegt und seit 25 Jahren nicht valorisiert wurde.

Arbeit wird immer schwieriger

Es gehe den Volksgruppenvertretern nicht nur ums Geld, allerdings sei es immer schwieriger, junge Freiwillige für die Volksgruppenarbeit zu finden. Als Beispiel nennt Roma-Vertreter Emmerich Gärtner-Horvath den Romanes-Unterricht – mehr dazu in Spracherhalt: Kinder lernen Romanes.

Auch Verbesserungen im Bildungswesen, etwa Anpassungen im Minderheitenschulgesetz und eine Förderung zweisprachiger Kinderkrippen, aber auch Veränderungen im Medienbereich stehen auf der Wunschliste an die künftige Regierung. „Wir kommen aus verschiedenen ideologischen Richtungen“, betonte Burgenland-Kroate Stanko Horvath. Nun habe man sich in der Sache „zusammengerauft“, um sich auf den Erhalt der Volksgruppen zu konzentrieren.