Unter den vielen Gästen waren, neben Freunden und Familie, auch viele langjährige politische Wegbegleiter von Tschürtz – allen voran FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer. Ein Gesprächsthema bei der Feier war natürlich auch die, aus Sicht der FPÖ, ereignisreiche Woche. Der ehemalige Bundesparteiobmann und Ex-Vizekanzler Heinz Christian Strache ist nach dem Ibiza-Skandal im Mai nun endgültig aus der Partei ausgeschlossen worden – mehr dazu in Reaktionen zu Straches Ausschluss.
Strache nicht eingeladen: „Kein Öl ins Feuer gießen“
Bei der Feier selbst war es aber so, als wäre in den vergangenen Tagen und Wochen nichts passiert. Die Stimmung bei der 60er-Feier von Johann Tschürtz war ungetrübt gut, nur einer fehlte: Heinz Christian Strache. Als sich Jörg Haider mit dem BZÖ 2005 von der FPÖ abspaltete, stellte sich Tschürtz hinter Strache. Strache stärkte wiederum Tschürtz den Rücken, als er 2007 vom früheren FPÖ-Landesobmann Wolfgang Rauter herausgefordert wurde.
Strache und Tschürtz sind auch privat befreundet, haben gemeinsam mehrere Urlaube auf Ibiza verbracht. Tschürtz war auch bei jenem Urlaub im Jahr 2017 dabei, als das Ibiza-Video entstanden ist, betonte aber immer nichts davon gewusst zu haben – mehr dazu Tschürtz: „Habe in Ibiza nichts mitbekommen“. Zum 60. Geburtstag von Tschürtz wurde Strache nicht eingeladen. Man wolle nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen, sagte Tschürtz gegenüber dem ORF Burgenland.
„Straches Ausschluss spielt im Burgenland keine Rolle“
Bei seiner Geburtstagsansprache bedankte sich Tschürtz bei seinen politischen Weggefährten, allen voran beim jetzigen FPÖ-Bundesparteibomann Norbert Hofer, der nochmal zum Parteiausschluss von Strache Stellung bezog. „Also ich habe in den vergangenen Monaten bei allen Dingen die ihn betreffen eigentlich nur Gegenwind verspürt. Dieses Kapitel ist für uns abgeschlossen, wir gehen jetzt in die Zukunft“, so Hofer.
Gemeint ist damit wohl auch die unmittelbare Zukunft, nämlich die burgenländische Landtagswahl am 26. Jänner 2020. Sowohl Tschürtz als auch Hofer glauben nicht, dass der Parteiausschluss von Strache Auswirkungen auf das FPÖ-Ergebnis bei der Wahl haben werde. „Ich glaube auch, dass diese neue Partei sehr unprofessionell ans Werk gegangen ist, das zeigt schon alleine der Name“, sagte Tschürtz. Auf das Burgenland werde das keine Auswirkungen haben, so Tschürtz.