Am Reformationstag wird daran erinnert, dass Martin Luther vor mehr als 500 Jahren seine 95 Thesen am Kirchentor in Wittenberg veröffentlicht und damit einen wichtigen Reformschritt gesetzt hat. „Die Kirche muss immer reformiert werden. Luther hat es in dem lateinischen Satz gesagt: ‚Ecclesia semper reformanda‘ – die sich immer reformierende Kirche. Wobei er nicht an die Struktur dachte, sondern daran, dass sich die Kirche immer wieder neu am Evangelium von Jesus Christus prüft und ausrichtet“, so Koch.
„Hauptplan der Kirche“
Das sei auch der „Hauptplan“, den die Kirche heute habe, nämlich zu überprüfen, wo das Evangelium für die Lebenssituation der Menschen heute gebraucht werde. „Es sollen nicht Antworten gegeben werden auf Fragen, die vor über 500 Jahren aktuell waren, sondern auf Lebensfragen heute“, so Koch.
„Kirche muss politisch sein“
Die Kirche müsse heute auch politisch, aber nicht parteipolitisch sein. "Die Kirche muss Fragen der Politik, der Gesellschaft aufgreifen – zum Beispiel, wenn es um die Diskriminierung von Menschen geht. Da muss die Kirche aufschreien. Wir können nicht sagen: ‚Das ist die Sache der Politik, wir mischen uns nicht ein‘. Die Kirche müsse quasi das Gewissen der Gesellschaft sein. „Aber im parteipolitischen Bereich hat die Kirche nichts verloren“, so Superintendent Koch.