Grafik aller bei der Nationalratswahl antretenden Parteien
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Politik

Heiße Phase im Nationalratswahlkampf

Jetzt beginnt der Intensivwahlkampf für die Nationalratswahl am 29. September. Österreichweit kandidieren acht Parteien. Im Burgenland wird das Match zwischen SPÖ und ÖVP besonders spannend.

Bei der Nationalratswahl 2017 lag die SPÖ im Burgenland nur mehr um 212 Stimmen vor der ÖVP. Sie fuhr Verluste ein, erreichte aber mit 32,9 Prozent noch Platz eins. Die ÖVP gewann dazu und kam auf 32,8 Prozent. Diesmal versucht die SPÖ im Wahlkampf mit Themen wie zum Beispiel „1.700 Euro steuerfreier Mindestlohn“ und „50 Euro Extra-Pension für Kindererziehungszeiten“ bei den Wählerinnen und Wählern zu punkten.

SPÖ-Wahlplakat
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Die SPÖ rechnet im Burgenland nicht fix mit Platz eins

SPÖ: Zwei Mandate als Wahlziel

Wie schon SPÖ-Burgenland-Chef, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, will sich auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax nicht auf Platz eins als Wahlziel festlegen: „Wir sind Realisten, also unser Ziel im Burgenland ist es, die zwei Mandate, die wir jetzt haben, zu halten und alles andere werden wir nach der Wahl sehen.“ Die SPÖ Burgenland sei topmotiviert und werde auch ein gutes Ergebnis im Burgenland erzielen, kenne aber auch die Umfragen, so Dax – mehr dazu auch in Doskozils NR-Wahlziel: Mandate halten. Die SPÖ Burgenland habe sich in der Kampagne der Bundespartei angeschlossen und werde nur die Kandidatinnen und Kandidaten unterstützen, den Rest übernehme die Bundespartei, antwortete Dax auf die Frage nach dem Wahlkampfbudget: „Also die Kosten werden sich in Grenzen halten.“

ÖVP-Wahlkampf-Folder
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Die ÖVP will dazugewinnen

Auch ÖVP formuliert Wahlziel vorsichtig

Die türkise Volkspartei setzt thematisch unter anderem auf „Einkommen entlasten“ und „Pflege reformieren“. Man sei aufgrund der Ausgangslage bestrebt, natürlich viele Menschen für die Parteiidee und für Sebastian Kurz zu begeistern, sagte ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf: "Ich glaube auch stark daran, dass wir dazugewinnen können, aber gewählt wird am 29. September und bis dahin werden wir noch anständig laufen und die Menschen für unsere Bewegung begeistern. „Die Kosten für den Nationalratswahlkampf im Burgenland werden sich bei zirka 50.000 Euro bewegen“, schätzte Wolf. Das sei eine überschaubare Größe – vor allem weil der Großteil der Kosten von der Bundespartei übernommen werde.

FPÖ-Wahlkampffolder
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Die Stimmung in der FPÖ ist laut Landesgeschäftsführer Christian Ries nicht schlecht

FPÖ will „Zweier vor dem Ergebnis“

Die FPÖ kam 2017 im Burgenland auf 25,2 Prozent. Auf die Frage nach dem FPÖ-Wahlziel jetzt nach der „Ibiza-Affäre“ und nach der Causa Novomatic, antwortete FPÖ-Landesparteisekretär Christian Ries, der auch auf Platz zwei der Landesliste kandidiert: „Vor vier Wochen gab es zirka eine Umfrage, wonach die FPÖ im Burgenland bei 22 Prozent läge – also wenn wir das erreichen und noch ausbauen könnten, wären wir darüber schon sehr glücklich. Aber ein Zweier sollte vor dem Ergebnis stehen.“ Die Stimmung sei nicht so schlecht. Die FPÖ sei im Burgenland dezentral organisiert. Das bedeute Bezirke, Ortsgruppen und Landesgruppe würden Geld in den Wahlkampf investieren. Ries rechnet mit insgesamt zirka 50.000 Euro.

Grüne hoffen auf Rückkehr in Nationalrat

Den Grünen wird prognostiziert, dass sie es nach dem Debakel beim der Wahl 2017 diesmal wieder in den Nationalrat schaffen. Sie landeten damals mit 2 Prozent auch im Burgenland hinter den Neos mit 2,9 Prozent und hinter der damaligen Liste Pilz mit 2,8 Prozent. Letztere tritt diesmal unter der Bezeichnung „Jetzt – Liste Pilz“ an. Österreichweit kandidieren außerdem noch die KPÖ, die Links-Partei Wandel (mit der Kurzbezeichnung „Wandl“ ohne „e“ am Stimmzettel, denn das Gesetz erlaubt nur fünf Buchstaben) und im Burgenland tritt zusätzlich die Christliche Partei Österreichs (CPÖ) an.