Papst-Besuch in Trausdorf
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„Menschen mit Geschichte(n)“

Papst-Besuch in Trausdorf

Am 24. Juni 1988 hat die Papstmesse mit Johannes Paul II. am Flugfeld in Trausdorf stattgefunden. 80.000 Gläubige kamen zu dem Ereignis. Mittendrinn war der Fahrer des Papamobils, Gerhard Sieger aus Kleinhöflein.

Sieger war damals der beste Fahrer beim Einsatzkommando Cobra. „Ich wurde als Fahrer bei verschiedenen Staatsbesuchen eingeteilt. Der Einsatz beim Papstbesuch von Johannes Paul II. als Fahrer des Papamobil war für mich das schönste Ereignis in meiner Karriere“, so Sieger.

Gerhard Sieger
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Gerhard Sieger aus Kleinhöflein

Schon der erste Blickkontakt mit dem Papst – über den Rückspiegel im Papamobil – hat ihn tief beeindruckt. „Er hat nichts, nichts gezeigt, er hat nur geschaut. Aber sein Gesichtsausdruck war so friedlich und so, so gutmütig. Direkt barmherzig kann man sagen. Ich konnte fast nicht wegschauen. Wir haben uns wirklich tief in die Augen geschaut. Er hat ein leichtes Lächeln gehabt. Ich glaube nicht, dass das gespielt war, das war einfach sein Gesichtsausdruck“, sagte Sieger.

Papst „hat uns etwas mitgegeben, ohne etwas zu sagen“

In der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining ist jene Stola zu sehen, die der Papst damals getragen hat. Gerhard Sieger hält private Erinnerungsstücke in Ehren, hauptsächlich Fotos. Ein privates Gespräch mit dem Papst habe es damals nicht gegeben, weil sich Sieger damals ganz auf das Fahren konzentrieren hat müssen.

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„Beim Einsteigen haben wir uns umgedreht und zurückgeschaut. Da hat er nach vorne gewunken und hat uns gesegnet. Das war so bewegend, dass man gespürt hat, dass das für ihn nicht nur eine Geste war, die er schon hundertfach gemacht hat. Er hat uns was mitgegeben, ohne etwas zu sagen. Und das war wunderschön“, so Sieger.

Weg zum Glauben

Auch beim Besuch des Papstes in Innsbruck war Gerhard Sieger als Fahrer des Papamobils eingeteilt. Das Charisma dieses Mannes habe sein Leben verändert. Damals sei in ihm etwas in Bewegung gekommen. „Ich habe mich mehr mit dem Glauben beschäftigt. Ich habe begonnen, mich für Dinge zu interessieren, die mich vorher nicht interessiert haben. Das alles hat dazu geführt, dass ich jetzt einer praktizierenden, tiefgläubige Christ bin“, so Gerhard Sieger.

(Sendungshinweis: „Menschen mit Geschichte(n)“, 6.2.2023)