Am 6. Dezember 1980 wird diese Platte im Gasthaus Derdak in Großwarasdorf präsentiert. „Gemma Krowodn schaun“ – so der damals mehr als provokante Titel der LP, die von einer jungen Band namens Bruji stammt. Was die jungen Rock-Revoluzzer damit auslösen, war ihnen nicht ganz bewusst, klar war ihnen aber, dass sie sich nicht nur Freunde machen würden.
„Das ist ja ein Schimpfwort“
„Als wir zur Plattenpräsentation durch das Gästezimmer des Wirtshauses haben mich etwas ältere Menschen damals angeschrien, ob ich verrückt geworden sei, wie man denn das Wort Krowod in den Titel einer Platte nehmen könne, denn das ist ja ein Schimpfwort“, so Bruji-Sänger Josko Vlasich.
Doch Bruji lassen sich nicht beirren. Sie komponieren Rocknummern mit deutschen und kroatischen Texten. Und sie treten für die Rechte der Burgenlandkroaten ein, etwa für zweisprachige Ortstafeln und für Vielfalt. Mit dem „Krowodnrock“ wird die mittelburgenländische Band in den 1980er- und 1990er-Jahren in ganz Österreich bekannt. Es folgen Konzerte auf der ganzen Welt und Platz sechs in der Ö3-Hitparade mit dem Song „Tambure“.
Sendungshinweis
„100 Objekte – 100 Geschichten“, 31.10.2022
Private und berufliche Projekte führen im Jahr 1999 zur Auflösung der Band. Zehn Jahre später kehren die Krowodn-Rocker aber auf die Konzertbühne zurück. Zum 40-Jahr-Jubiläum haben die Musiker ein Buch mit all ihren Texten herausgebracht, und heuer im Sommer standen sie beim Klangfrühling auf Burg Schlaining auf der Bühne – es brummt also weiter.