Stipkovits wurde 1905 geboren. Er erlangte als Schiffsmüller von Steinberg österreichweite Bekanntschaft. Von früher Jugend an verfolgte er ein Ziel: die Seefahrt als Kapitän auf dem eigenen Schiff. Mit dem von ihm gebauten Schiff PAX ging er in die Geschichte des Burgenlandes ein.
Stipkovits baute Schiff auf seinem Dachboden
Schon als Müllergeselle paddelte Stipkovits mit seinem Faltboot bei Hochwasser die Rabnitz hinunter in den Raab-Fluss und weiter in die Donau. 1946 begann er auf seinem Dachboden mit dem Bau eines Motor-Seglers. Er gab ihm den Namen PAX. Auf dem Dachgeschoß über der Sägehalle erfolgte die Kiellegung. Schon der erste Stapellauf vom Dachboden im Jahr 1958 war ein Volksfest in Steinberg-Dörfl. In den Kinos war ein Bericht über den Müller und sein Schiff in der Wochenschau zu sehen.
PAX strandete im Schwarzen Meer
Im Juli 1962 erfolgte der Transport an die Donau, ein Jahr später stach Johann Stipkovits mit zwei Kameraden mit dem 15 Meter langen Boot in See. Die PAX strandete in einem Sturm im Schwarzen Meer, eine Bergung war zu teuer. Stipkovits verkauft das Schiff vor Ort und sah es nie wieder: Seine Versuche, die PAX Jahre später wiederzufinden, scheiterten.
Stipkovits – in Steinberg als „Müllner Joni“ bekannt – wollte ursprünglich fünf Jahre lang die Weltmeere durchsegeln und mit der PAX nach den furchtbaren Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs für Frieden und Völkerverständigung werben. Die Paxgasse in Steinberg erinnert noch heute an das Boot und seinen Kapitän Johann Stipkovits.