Uhudler: Hoffen auf Rettung

Bei einem Runden Tisch haben Experten aus verschiedenen Fachbereichen die Möglichkeiten der Legalisierung des Uhudlers nach 2030 diskutiert. Nun zeigen sich viele Winzer zuversichtlich und hoffen auf die Rettung des Weines.

An die 80 Uhudlerbauern, Touristiker, Rechtsexperten und Weinbaufachleute waren auf Einladung von Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) zu einem runden Tisch im Weinmuseum Moschendorf zusammengekommen, um mögliche Rettungsmaßnahmen für den Uhudler zu besprechen. Die Winzer wollen die derzeitige Anbaufläche von 50 Hektar ausweiten und den Uhudler auch über das Jahr 2030 hinaus legalisieren.

Runder Tisch Uhudler

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An die 80 Experten sind zum Runden Tisch gekommen

Weg ist noch offen

Welcher Weg dafür der Beste ist, wurde intensiv diskutiert. Vom Obstwein bis zur Änderung der burgenländischen Weinbauverordnung und des Bundesweinbaugesetzes sei alles offen, sagt Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ).

„Die Uhudler-Winzerinnen und Winzer haben bis 30. September die Möglichkeit, sich das alles noch einmal gut zu überlegen. Und ich möchte daher auch noch offen lassen, welchen Weg wir beschreiten, welche Rechtsmaterie wir aufsetzen“, so Dunst. Am 30. September soll dann jedenfalls das Konzept zur Rettung des Uhudlers präsentiert werden.

Rodungen: Chance auf Abwendung

Thema beim Expertengespräche waren auch die rund 20 ausgestellten Rodungsbescheide für illegal ausgepflanzte Uhudlerweingärten - mehr dazu in Einige Uhudlerbauern müssen roden (burgenland.ORF.at; 23.6.2015). Es bestehe noch eine kleine Chance, dass sich die Rodungen noch abwenden lassen, meint der Anwalt Werner Dax. Er berät das Land in Sachen Uhudler.

„Ob ich jetzt im Nachhinein was passiert ist, was nicht rechtmäßig war, so sanieren kann oder nicht, ist fraglich. Aber die rechtliche Möglichkeit sehe ich zumindest. Ich will nicht sagen, dass sie sicher ist, aber ich sehe eine Möglichkeit“, so der Anwalt.

Runder Tisch Uhudler

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Die Uhudler-Winzer wollen einen gemeinsamen Weg gehen

Anlass zur Hoffung

Aus Sicht von Uhudlerbauern sei der Runde Tisch informativ gewesen. Und er gebe Anlass zur Hoffnung, sagt Harald Kaiser, Obmann des Uhudler-Vereines. „Die Lösung hört sich zur Zeit sehr gut an. Warum ist das nicht gleich von Anfang an so gegangen? Warum haben wir so lange kämpfen müssen - und jetzt auf einmal geht es“, sagt Kaiser.

„Es ist wichtig, dass wir zusammenhalten, auf einer Linie fahren. Und ich glaube, wenn wir mehrere solche Runden Tische haben, wird ein gutes Ergebnis dabei rauskommen“, sagt Uhudler-Winzer Matthias Mirth.

Rechtssicherer Erhalt gefordert

Der rechtssichere und nachhaltige Erhalt des Uhudlers habe oberste Priorität, sagt für ÖVP-Agrarsprecher Walter Temmel. Im Kern der Lösung müsse stehen, dass der Uhudler erhalten bleibt. Denn er habe für das Südburgenland eine zunehmend wirtschaftliche und touristische Bedeutung, so Temmel.

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