Apfelbäuerin als „Genussbotschafterin“

Vera Leeb aus St. Andrä am Zicksee (Bezirk Neusiedl am See) ist neue burgenländische „Genussbotschafterin“. Die 42-jährige Apfelbäuerin wurde vom „GENUSS.Magazin“ als Vorzeigeunternehmerin mit diesem Titel ausgezeichnet.

Vera Leeb bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann zehn Hektar Apfelgarten rund um die Seewinkelgemeinde St. Andrä am Zicksee. Jonagold, Braeburn und Granny Smith zählen zu den insgesamt sieben Hauptapfelsorten, auf die sich der Familienbetrieb spezialisiert hat. Alle Äpfel, Säfte und Apfelprodukte werden ab Hof, oder über regionale Handelspartner verkauft.

Genussbotschafterin Vera Leeb

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Vera Leeb im Apfelgarten

Äpfel als Marktlücke

„Wir sind mit den Äpfeln in eine Marktlücke gestossen“, sagte Vera Leeb. Denn im Seewinkel wird ansonsten vor allem Gemüse und Wein angebaut. Der überwiegend regionale Vertrieb gewährleistet Frische und Reife, das wissen die Kunden offenbar zu schätzen. Der moderne Hofladen an der Ortseinfahrt von St. Andrä wird von Stammkunden, aber auch von Touristen gerne aufgesucht.

Genussbotschafterin Vera Leeb

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Vera Leeb mit Kunden im Hofladen

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 23.11.2018

Sechs Mitarbeiter sind durchgehend im Obstbau der Familie Leeb beschäftigt, zur Hochsaison kommen noch acht Erntehelfer dazu. Die Ernte beginnt im Juli mit der Frühsorte „Early Gold“ und endet im Oktober mit der Wintersorte „Braeburn“. Die Hälfte aller Äpfel wird frisch verkauft, der Rest verarbeitet. Zwischen September und November werden täglich 5.000 Liter Apfelsaft gepresst. In einer eigenen Apfelküche werden unter anderem Apfelmarmeladen eingekocht und Apfelchips getrocknet.

Genussbotschafterin Vera Leeb

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Der eigene Apfelsaft

Genussbotschafterin Vera Leeb

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Im Betrieb werden auch Apfelspalten getrocknet

Spätberufene Quereinsteiger

Der Erfolg als Apfelbäuerin war für Vera Leeb nicht vorgezeichnet. Obwohl sie wie ihr Mann aus einem bäuerlichen Betrieb stammt, wurde ihnen beiden von den Eltern dringend abgeraten in die beschwerliche Landwirtschaft zu gehen. „Wir sollten lieber was Gescheites lernen“, lachte Leeb. Nach mehreren Berufsjahren in Wiener Büros beschloss das junge Ehepaar dann aber doch zurück in die Heimat zu gehen und sich dort eine Existenz aufzubauen.