A4-Flüchtlingsdrama: U-Haft verlängert

Neun Monate nach dem Erstickungstod von 71 Flüchtlingen in einem an der A4 im Burgenland entdeckten Kühl-Lkw ist in Ungarn die U-Haft über die fünf mutmaßlichen Schlepper um weitere drei Monate verlängert worden.

Die Ermittlungen gegen die vier Bulgaren und einen Afghanen werden in der südungarischen Stadt Kecskemet geführt. Die Untersuchungshaft über die vier Männer wurde bis 29. August verlängert, teilte eine Sprecherin der ungarischen Staatsanwaltschaft der APA mit. Der Prozess soll voraussichtlich im Herbst beginnen.

Verfahren an Ungarn abgetreten

Die Flüchtlingstragödie war am 27. August des Vorjahres bekannt geworden. An diesem Tag fand die Polizei in einem in einer Pannenbucht auf der A4 bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) abgestellten, luftdicht verschlossenen Kühl-Lkw die Leichen von 59 Männern, acht Frauen und vier Kindern. Die Menschen waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Vortag auf ungarischem Staatsgebiet erstickt - mehr dazu in Drama auf A4: Flüchtlinge starben in Ungarn. Das war der Grund dafür, dass die ursprünglich ermittelnde Staatsanwaltschaft Eisenstadt das Verfahren an die Behörde in Kecskemet abgetreten hat - mehr dazu in A4-Drama: Verfahren in Ungarn.

Der Lkw mit einer Ladefläche von nur 13 Quadratmetern war am 26. August in Kecskemet, 90 Kilometer südlich von Budapest, gestartet, wobei die Flüchtlinge nahe der Grenze Ungarns zu Serbien aufgenommen worden waren. Die ums Leben gekommenen Migranten kamen aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran - mehr dazu in A4-Drama: 69 Tote identifiziert.