Die Folgen der Wahl: Eine Analyse

Die Nationalratswahl 2013 ist geschlagen, jetzt geht es in die Koalitionsverhandlungen. Das Ergebnis der Wahl wird auch Auswirkungen auf das Burgenland haben, meint ORF-Burgenland-Chefredakteur Walter Schneeberger in einer Analyse.

"Zunächst hat dieses Ergebnis auch personelle Konsequenzen im Burgenland. Die ÖVP verliert eines von zwei Mandaten, es wird wahrscheinlich Oswald Klikovits sein, der nicht mehr in den Nationalrat kommt. Ob der von ÖVP-Parteichef Franz Steindl angestrebte Ministerposten tatsächlich noch einmal zur burgenländischen ÖVP wandert, wird sich erst zeigen.

Auch in der SPÖ ist die Zukunft von Norbert Darabos offen. Er wird wohl kaum Bundesgeschäftsführer bleiben wollen. Die Opposition ist personell gestärkt worden. Norbert Hofer von der FPÖ wird so gut wie fix dritter Nationalratspräsident, Christiane Brunner ist fix im Nationalrat als Umweltsprecherin der Grünen und Rouven Ertlschweiger vom Team Stronach wird so wie es aussieht auch ziemlich sicher in den Nationalrat kommen.

Aus für „Kuschelkurs“

Aber auch atmosphärisch wird sich etwas ändern: In den letzten Tagen vor der Wahl hat man gemerkt, dass zwischen SPÖ und ÖVP schon eine ziemlich starke Anspannung geherrscht hat und das wird sich jetzt fortsetzen, denn nach der Wahl ist vor der Wahl. 2015 steht die Landtagswahl im Burgenland ins Haus und die ÖVP wird jedenfalls mehr Ecken und Kanten zeigen bis dorthin.

Die Europawahl nächstes Jahr ist quasi ein Probegalopp und auch die Oppositionsparteien werden da gestärkt hervorgehen. Die FPÖ hat neues Selbstbewusstsein gewonnen. Die Grünen haben das Wahlziel zwar nicht ganz erreicht, aber mit dem aktuellen Prozentsatz würden sie mit zwei Mandaten in den burgenländischen Landtag kommen und das Team Stronach wird auch noch kräftig mitmischen. Die politischen Zeiten im Burgenland werden auf jeden Fall spannend, egal welche Koalition auf Bundesebenen regieren wird." (Walter Schneeberger, ORF-Burgenland-Chefredakteur)

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