Reaktionen aus dem Burgenland

Die Nationalratswahl 2013 ist geschlagen. SPÖ und ÖVP müssen demnach Verluste hinnehmen, die FPÖ, das Team Stronach und NEOS sind die Gewinner. Dementsprechend fallen auch die Reaktionen aus dem Burgenland aus.

Beim burgenländischen SPÖ-Chef Landeshauptmann Hans Niessl überwiegt die Freude, dass die SPÖ wieder Nummer eins ist über die Enttäuschung der Stimmenverluste.

„Die Regierung in Österreich hat eine Mehrheit, sie ist von den Menschen bestätigt worden. Wir im Burgenland werden mit größter Wahrscheinlichkeit das beste Länderergebnis haben“, so Niessl. Er wünsche sich, dass Bundeskanzler Werner Faymann eine stabile Regierung auf die Beine stelle, so Niessl.

Landeshauptmann Niessl und Klubobmann Christian Illedits bei der ersten Hochrechnung

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Landeshauptmann Hans Niessl am Wahltag

Darabos: „Wir werden kämpfen"

Das Ziel sei gewesen, Platz eins zu erreichen, das sei gelungen, sagte SPÖ-Spitzenkandidat Norbert Darabos in einer ersten Reaktion. „Werner Faymann ist der erste Bundeskanzler nach Franz Vranitzky, der zwei Mal hintereinander als Platz-1-Sieger aus dem Feld gegangen ist. Das ist für uns eine Herausforderung auch für die nächsten Jahre. Die beiden Regierungsparteien haben verloren, aber wir werden jetzt kämpfen. Und es ist so, dass wir durchaus zufrieden sind mit diesem Abstand, den wir gegenüber den anderen Parteien haben", so Darabos.

ÖVP Mannschaft beobachtet Hochrechnung

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Die ÖVP-Mannschaft

Steindl: „Stil muss sich ändern“

„Wir müssen dieses Ergebnis zur Kenntnis nehmen. Es war klar ein Trend erkennbar, dass beide Großparteien verlieren werden. Wir haben also nicht das Wahlziel erreicht - weder die SPÖ noch die ÖVP“, sagte der burgenländische ÖVP-Landesparteiobmann Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl.

Man müsse das in Demut zur Kenntnis nehmen. Aber man habe trotzdem viele Menschen im Burgenland für die ÖVP motivieren können, so Steindl. „Wenn es wieder eine große Koalition geben sollte, dann muss sich der Stil ändern, eine gegenseitige Blockade halte ich nicht für sinnvoll.“

Es sei zwar tröstlich, dass die SPÖ mehr als die ÖVP verloren habe, sagte der burgenländische ÖVP-Spitzenkandidat Niki Berlakovich. „Heute müssen wir das Ergebnis einmal diskutieren, dann wird sicher in den nächsten Tagen analysiert, was gut und was schlecht gelaufen ist, das ist zum heutigen Zeitpunkt noch zu früh“, sagte Berlakovich zu den Ursachen der Verluste.

FPÖ ist „überglücklich“

Wir sind überglücklich“, sagte der burgenländische FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer zum Abschneiden seiner Partei. Die FPÖ sei von einer sehr schwierigen Ausgangslage gestartet und habe ein ganz tolles Ergebnis erreicht.

Das sei für die FPÖ eine gute Basis für die Arbeit der nächsten fünf Jahre. Für ihn bedeute das, dass er - wenn alles so gehe, wie es sich die FPÖ vorstelle – ins Nationalratspräsidium einziehen und dort hoffentlich gute Arbeit für Österreich leisten werde.

FPÖ

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Norbert Hofer und Johann Tschürtz

Auch Landesobmann Johann Tschürtz zeigte sich „stolz“. „Ehrlich gesagt habe ich im Burgenland nicht damit gerechnet. Wir liegen jetzt bei 17, 18 Prozent. Das taugt mir. Das Wahlziel war im Burgenland schon bis zu 20 Prozent. Wir haben aber gesagt, wir wollen steigern, wir haben uns gesteigert – und deshalb bin ich sehr glücklich", so Tschürtz.

Grüne: „Bestes Ergebnis im Burgenland“

Das Wahlziel der Grünen, nämlich die FPÖ zu überholen, ist nicht gelungen. Dennoch zeigen sich die Grünen zufrieden. „Wir haben uns ein hohes Wahlziel gesteckt. Wir wollten unser bestes Ergebnis, das es je für Grüne gegeben hat, erreichen. Und das haben wir geschafft - in Österreich, aber auch in Europa. Und damit kann man schon zufrieden sein," sagte Spitzenkandidatin Christiane Brunner.

Auch für das Burgenland gilt das Gleiche. "Wir wollten im Burgenland das beste Ergebnis, das es für Grüne im Burgenland je gegeben hat. Und auch das wird sich ausgehen. Und damit sind wir sehr zufrieden“, so Brunner.

Die Grünen

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Die burgenländischen Grünen

„Wir sind im Aufwärtstrend“, sagte die Landesprecherin der Grünen Regina Petrik. „Das ist etwas, womit wir durchaus zufrieden sein können“, so Petrik.

Team Stronach: „Stolz auf Leistung“

Glücklich zeigte sich auch der burgenländische Spitzenkandidat des Team Stronach Rouven Ertlschweiger. „Wenn man bedenkt, dass unsere Partei erst ein Jahr alt ist und wir aus dem Stand mit elf Mandaten in den Nationalrat einziehen, kann man nur sehr stolz sein auf die Leitung“ so Ertlschweiger.

NEOS: „Ein großer Tag für uns“

Für NEOS ist der Ausgang der Nationalratswahl eine „sensationelle Sache“, wie Spitzenkandidat Christian Schreiter in einer ersten Reaktion sagte. Er wollte sich dennoch nicht festlegen. „Man muss abwarten. Es sind bisher nur kleinere Gemeinden ausgezählt, wir müssen warten, was die großen noch bringen. Aber es ist natürlich ein großer Tag für uns. Wir freuen uns.“

Nach sieben Jahren im Parlament könnte das BZÖ dagegen an der Vier-Prozent-Hürde scheitern: Spitzenkandidat Dieter Herist hofft aber dennoch, den Einzug doch noch zu schaffen. Die Ausgangslage sei schwierig gewesen und die Berichterstattung oft unfair, so Herist.

Enttäuschung bei Kleinparteien

Die Kommunisten kommen im Burgenland auf ein halbes Prozent der Stimmen. Dennoch sprach Dagmar Schindler von einem Zugewinn und einem erfolgreichen Testlauf für die Landtagswahl im nächsten Jahr.

Ebenfalls nicht ins Parlament schaffen es die Piraten. Darüber zeigte sich Spitzenkandidat Patryk Kopaczynski in einer ersten Reaktion nicht verwundert, unter anderem auch deshalb, da er über weniger Geld für den Wahlkampf verfügt habe als andere Parteien. Enttäuscht zeigte sich auch Thomas Graf. Seine Christliche Partei landet im Burgenland abgeschlagen an letzter Stelle. Grund dafür seien auch die schwierigen Bedingungen aufgrund der vielen Mitbewerber gewesen, so Graf.

SPÖ und ÖVP verlieren, FPÖ gewinnt

Die SPÖ ist zwar die stärkste Partei, verliert aber ebenso wie die ÖVP Stimmen. FPÖ und Team Stronach gewinnen stark, die Grünen leicht dazu. NEOS schafft den Einzug ins Parlament, das BZÖ muss sich verabschieden - so lautet die erste Hochrechnung für die Nationalratswahl 2013 - mehr dazu in So hat das Burgenland gewählt.

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