Sterntalerhof: Begleitung in Leben & Tod

Abschied nehmen und Tod stehen im Sterntalerhof in Loipersdorf-Kitzladen beinahe auf der Tagesordnung. Therapeuten begleiten Familien mit schwer- und sterbenskranken Kindern und leisten Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung.

Trauern ist harte seelische Arbeit, ganz besonders an Tagen wie Allerheiligen und Allerseelen. Nicht nur auf den Friedhöfen, sondern auch zu Hause wird im Stillen der Verstorbenen gedacht. Unglaublich schwierig ist es, wenn Kinder von Krankheit und Tod bedroht sind. Sie und ihre Familien finden Hilfe auf dem Sterntalerhof in Loipersdorf-Kitzladen (Bezirk Oberwart).

Derzeit wird auf dem Sterntalerhof in eine Familie aus Deutschland betreut. Vater, Mutter, drei kleine Kinder - darunter die schwerkranke Tochter - werden hier begleitet. Die Eltern und Geschwister werden auf den Tod vorbereitet.

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Auch Trauerarbeit in der Gruppe ist wichtig

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Kinder finden Raum zum Spielen

Wichtige Rituale

Bei dieser Trauerarbeit spielen Rituale eine grundlegende Rolle, erklärt Trauertherapeutin Claudia Ritter. „Das ist der Schlüssel zum Unbewussten, zu sich selbst - ob man auf den Friedhof geht, eine Kerze anzündet, ein Fotoalbum hernimmt und sich erinnert an schöne Zeiten, aber auch an nicht so schöne Zeiten - die gehören genauso dazu. Das Wichtigste für mich ist auch, dass man ganz viel über die Person spricht. Dieser Prozess ist einfach Schwerstarbeit“, erklärt die Therapeutin.

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Rituale helfen beim Abschiednehmen

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Verabschieden und erinnern

„Trauerarbeit in der Gruppe ist uns ein ganz wichtige Thema, weil wir auch viele Verluste hier auf dem Sterntalerhof erleben, wenn Kinder sterben, wenn Erwachsene sterben. Deswegen ist es wichtig, dass wir auch mit diesen Verlusten gut umgehen. Es gibt auch bei uns Rituale, wo wir uns von Familien in der Gruppe verabschieden und uns an sie erinnern“, sagt Christina Holper, Klinische- und Gesundheitspsychologin auf dem Sterntalerhof.

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Therapeuten begleiten die Familien durch die Trauer

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Auf dem Sterntalerhof finden Betroffene Hilfe und Unterstützung

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 2.11.2014

Tiere können helfen

Familien können hier ihre Trauer verarbeiten und Kraft tanken. Dabei übernehmen auch speziell trainierte Tiere wie Pferde, Esel und Hunde einen wichtigen Teil, erklärt die Sonder- und Heilpädagogin Lisa Graschopf.

„Die Pferde sind von Anfang an dabei. Und das, was sie möglich machen können, ist das wortwörtliche Getragensein. Dass sie auch in einer schweren Zeit uns mit all unseren Gefühlen uns erlebbar machen, dass wir auch erträglich sind. Sie bemitleiden uns nicht, sie urteilen nicht. Sie können auch Leichtigkeit und viel Freude vermitteln“, sagt Lisa Graschopf.

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Pferde werden in der Therapie eingesetzt

Trauer braucht Zeit

Fest steht: Trauer braucht Zeit. Und jeder Mensch trauert individuell. Merken Betroffene, dass sie mit der Trauer alleine nicht mehr zurechtkommen, sollten sie Hilfe in Anspruch nehmen. Psychotherapeuten und Trauergruppen helfen im Umgang mit dem Tod - mehr dazu in Therapie & Gespräch: Hilfe bei Trauer.