Ein Schild auf einem Autodach mit der Aufschrift: „Fahrschule“
ORF/Philip Dirnbeck
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Verkehr

Fahrschulen suchen dringend Personal

In ganz Österreich steht ein Generationswechsel bei den Fahrschullehrern vor der Tür. Über das mangelnde Interesse klagen Fahrschulbetreiber österreichweit und mittlerweile auch im Burgenland. Eine Gesetzesnovelle, die zu Beginn des Jahres in Kraft getreten ist und den Berufseinstieg attraktiver machen soll, zeigt bisher kaum Wirkung.

Dass es in den kommenden Jahren zu einem Generationenwechsel bei den Fahrschullehrerinnen und Fahrschullehrern kommen wird, merkt man vor allem in der größten Fahrschule des Landes, der Fahrschule Gaal in Mattersburg. Otto Kühteubl ist seit 18 Jahren in Mattersburg beschäftigt, er entschied sich für den Beruf, weil er Freude daran hat, jungen Menschen etwas beizubringen.

4.000 Euro Ausbildungskosten

Doch eben diese Begeisterung für den Beruf scheinen mittlerweile nur noch wenige Menschen zu haben. Das zeigte sich bei einem Informationsabend, den die Fahrschule veranstaltete, um neue Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer anzuwerben. Fahrschulbetreiber Johann Gaal erzählte, dass von 30 Angemeldeten nur 20 kamen und sich davon schlussendlich nur zwei Personen fix anmeldeten. Viele hätten die Ausbildungsdauer und die Kosten von rund 4.000 Euro abgeschreckt, so Gaal.

Der Obmann der burgenländischen Fahrschulen Karl Karner hofft, dass sich mit der Reform der Ausbildung nun einiges ändert. Durch diese Reform ist es laut Karner möglich, dass Fahrschullehrer bereits während der Ausbildung als Assistenzfahrlehrer arbeiten können. Doch in so mancher Fahrschule befürchtet man, dass das Problem des Fahrlehrermangels nicht nur an den Ausbildungskosten liegen könnte. Fahrlehrer Kühteubl beobachtet, dass junge Menschen generell seltener den Führerschein machen würden. „Wenn ich keinen Bezug zum Auto habe, wie soll ich dann Fahrlehrer werden“, so Kühteubl.

„Die Wenigsten bleiben im Job“

Für Marcus Martschitsch, Betreiber einer Fahrschule in Oberwart, ist nicht das mangelnde Interesse am Job des Fahrlehrers das Problem. „Ich habe das Problem, dass von den wenigen, die sich melden, nur die wenigsten im Job bleiben und ihnen der Beruf Spaß macht“, so Martschitsch. Während das Einstiegsgehalt laut Kollektiv bei ca. 2.000 Euro netto liegt, verdienen erfahrene Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer in den burgenländischen Fahrschulen bis zu 3.000 Euro.