Laut Schätzungen des Blindenverbandes für Wien, Niederösterreich und Burgenland leben im Burgenland etwa 11.000 Menschen, die blind sind oder ein Sehvermögen von höchstens 30 Prozent haben. Die wenigsten Betroffenen wüssten über Förderungen und mögliche Hilfsmittel Bescheid, so Christoph Wehinger von der Sozialberatung des Blindenverbandes: „Pflegegeld, Behindertenpass, Parkausweis, Hilfsmittel, wie zum Beispiel Lesegeräte – da unterstützen wir bei der Beantragung.“
Er habe dem Blindenverband viel zu verdanken, sagte Illedits. Der 44-Jährige aus Mörbisch am See kam sehend zur Welt. Die Sehleistung sei weniger und weniger geworden, als ein Kopftumor auf den Sehnerv gedrückt habe: „Auf einem Auge sehe ich gar nichts und auf dem anderen 30 Prozent.“
Kontakt Selbsthilfegruppe:
Wer die Selbsthilfegruppe für blinde und sehbehinderte Menschen kontaktieren will, erreicht Markus Illedits unter der Telefonnummer 0680/ 440 45 28.
Umwege wegen Behinderung
Markus Illedits musste so gut wie alles neu erlernen. Menschen, die sich im Blindenverband engagieren, brachten ihm das Gehen mit dem Blindenstock bei. Der 44-Jährige nahm auch psychologische Hilfe in Anspruch. „Die größte Herausforderung war, dass ich mich frei bewegen kann“, erzählte der 44-Jährige, der immer wieder Umwege in Kauf nehmen muss. Schlaglöcher in Straßen und Gehwegen erhöhen die Sturzgefahr.
Illedits ist dankbar, einen Beruf zu haben. Er betreibt eine Trafik in Eisenstadt. „Ich habe seit neuestem eine sprechende Kassa. Das hilft mir sehr, weil ich den Monitor nicht mehr sehe“, so Illedits, der gemeinsam mit seiner Ehefrau oder seiner Schwester in dem Tabakladen steht.
Tag der Inklusion
Am 5. Mai findet jährlich der europäische Protesttag zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen statt. Inklusion bedeutet Zugehörigkeit. Wenn jeder Mensch am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Freizeit, einfach überall, dabei sein kann, ist das gelungene Inklusion.