Alfred Schreiner
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Politik

Ex-AK-Präsident Alfred Schreiner verstorben

Alfred Schreiner, ehemaliger Präsident der Arbeiterkammer Burgenland (AK), ist gestorben, das teilte die AK am Montag in einer Aussendung mit. Schreiner wäre im Dezember 70 Jahre alt geworden. Der Hirmer war von 2000 bis 2017 Präsident der Burgenländischen Arbeiterkammer.

Alfred Schreiner wurde 1954 in Hirm (Bezirk Mattersburg) geboren. Ab 1984 war er Landessekretär der Gewerkschaft Textil-Bekleidung-Leder, ab 1988 Landessekretär des ÖGB Burgenland – und ab 1989 Kammerrat und Vorstandsmitglied der AK Burgenland. Im selben Jahr wurde Schreiner zum Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Hirm gewählt.

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Alfred Schreiner
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17 Jahre lang stand Alfred Schreiner an der Spitze der Arbeiterkammer Burgenland
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1988 wurde er Landessekretär des ÖGB
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1989 wurde Schreiner Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Hirm
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Alfred Schreiner und Alois Stöger
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Schreiner und der damalige Arbeits- und Sozialminister Alois Stöger (SPÖ)

Im Mai 2000 wurde Schreiner erstmals zum Arbeiterkammer Burgenland-Präsidenten. Vier mal in Folge wurde er als Präsident wiedergewählt. Von 1996 bis 2000 war er zudem SPÖ-Abgeordneter im burgenländischen Landtag. Von 1998 bis 2003 war Schreiner Vorsitzender der Kinderfreunde Burgenland. Vom Land Burgenland wurde er 2017 mit dem Komturkreuz des Landes sowie von der SPÖ mit der Victor-Adler-Plakette geehrt.

Michalitsch: „Wortgewaltige Stimme für Arbeitnehmer“

Inhaltlich begleiteten ihn die wechselnden Bundesregierungen und die damit wechselnden Bedingungen, sowie die Veränderungen des Arbeitsmarktes durch die EU. Wichtig sei es ihm gewesen, „dass wir unseren Arbeitsmarkt in Ordnung halten, und dass für alle Arbeitnehmer die gleichen Regeln gelten“, sagte Schreiner zu seinem Abschied im Jahr 2017. Mit Schreiner sei eine „wortgewaltige Stimme für die Interessen der Arbeitnehmer:innen verstummt“, so AK-Präsident Gerhard Michalitsch in einer ersten Reaktion.

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Schreiner mit seinem Nachfolger als AK-Präsident, Gerhard Michalitsch

Doskozil: Schreiner als Ausnahmeerscheinung

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bezeichnet Schreiner in einer Aussendung als „politisch und menschlich eine Ausnahmeerscheinung". Das Burgenland verliere „nicht nur einen leidenschaftlichen Arbeiternehmervertreter, sondern auch einen herausragenden Menschen, der das Burgenland als AK-Präsident, als Gewerkschafter und als Sozialdemokrat enorm geprägt hat“, so Doskozil.

Landtagspräsident Robert Hergovich zeigt sich vom Ableben Schreiners tief betroffen. „Das Burgenland verliert einen großen Burgenländer, der den Menschen stets in den Mittelpunkt gestellt hat“, so Hergovich. Der Landtagspräsident bezeichnet Schreiner als „großes Vorbild“.

Alfred Schreiner im Landtag
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Von 1996 bis 2000 war Schreiner auch Mitglied des burgenländischen Landtags

Für den für den Arbeitsmarkt zuständigen Landesrat Leonhard Schneemann war Schreiner „ein unermüdlicher Kämpfer für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“. Schreiner war „jahrzehntelang eine gewichtige Stimme der Sozialpartnerschaft und hat sich immer in den Dienst der Interessen der Beschäftigten gestellt“, so Schneemann.

SP-Fürst: „Ikone der Sozialpartnerschaft“

SPÖ-Klubobmann Roland Fürst bezeichnet Schreiner in einer Aussendung als „Ikone der burgenländischen Sozialpartnerschaft", der bei allen Parteien hoch angesehen war. „Schreiner war ein glühender Verfechter der Sozialpartnerschaft und Wegbereiter der ‚Lehre mit Matura‘“, so Fürst. „Mit seinem Tod verliert das Burgenland nicht nur einen engagierten Arbeitnehmervertreter, sondern auch einen politischen Mitstreiter, der zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht hat, die das Burgenland nachhaltig geprägt haben“, ergänzen die beiden SPÖ-Landesgeschäftsführer Jasmin Puchwein und Kevin Friedl.

Betroffen zeigt sich auch der SP-Bezirksparteivorsitzende im Bezirk Mattersburg, Thomas Hoffmann. „Ich hatte bis vor wenigen Tagen regelmäßig den Austausch mit Fredi gepflegt. Er war zwar kein politischer Funktionär mehr, aber stets ein politischer Kopf, der die realen Sorgen und Ängste der Menschen aus meiner Sicht richtig zuordnen konnte", so Hoffmann.

Sagartz: Schreiner als „Inbegriff der Sozialpartnerschaft“

Schreiner „galt als Inbegriff der burgenländischen Sozialpartnerschaft“, reagiert ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz auf das Ableben von Schreiner. Er „verstand es, die Gesprächskanäle und das Miteinander zu allen politischen Lagern offenzuhalten, denn er wusste, dass das Wohl des Landes über Parteigrenzen steht“, so Sagartz.

Auch Burgenlands Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth sieht Schreiner „als verlässlichen Partner und positiven Verfechter der gelebten Sozialpartnerschaft“. „Durch sein Engagement konnten im Burgenland viele Projekte – vor allem im Bereich der Lehrlingsausbildung – umgesetzt werden“, so Wirth.

ÖGB: „Einsatz für Arbeitnehmerinnen“

„Mit tiefer Bestürzung und schwerem Herzen nehmen wir Abschied von einem Gewerkschafter, der sein Leben dem Einsatz für die Interessen der ArbeitnehmerInnen gewidmet hat. Fredi war weit mehr als nur ein Kollege – er war ein Vorbild, ein Freund und ein unermüdlicher Kämpfer für die Rechte der Arbeitenden", so ÖGB Landesvorsitzender Erich Mauersics.

IV: „Faire Diskussionen mit Schreiner“

„Mit Alfred Schreiner gab es faire und konsensorientierte Diskussionen. Insbesondere beim Schwerpunktthema Lehrlingsausbildung wird er Vielen in Erinnerung bleiben. 2011 unterstützten IV und Arbeiterkammer unter der Präsidentschaft von Alfred Schreiner das von Hannes Androsch initiierte Bildungsvolksbegehren“, erinnert sich die Präsidentin der Industriellenvereinigung Burgenland, Heidi Adelwöhrer.