Die FSG gewinnt die Wahl deutlich und kommt auf 68,8 Prozent der Stimmen, das ist ein Minus von 3 Prozentpunkten. Die ÖVP Arbeitnehmer:innen kommen auf 18,5 Prozent, gegenüber der Wahl 2019 ist das ein Plus von 0,6 Prozentpunkten. Die Freiheitlichen Arbeitnehmer konnten 1,8 Prozentpunkte dazugewinnen und kommen auf 9,4 Prozent. Auch die Alternative, Unabhängige und Grüne Gewerkschafter:innen (Gemeinsam AUGE/UG) gewinnen leicht dazu, sie erreichen ein Plus von 0,6 Prozent und kommen somit auf 3,3 Prozent der Stimmen.
Nach dem vorläufigen Ergebnis verliert die FSG ein Mandat und kommt demnach auf 36 Mandate. Die Freiheitlichen Arbeitnehmer gewinnen ein Mandat dazu und kommen somit auf vier Mandate. Neun Mandate entfallen auf die ÖVP Arbeitnehmer:innen und eines auf Gemeinsam AUGE/UG.
Rund ein der Drittel der 81.000 Wahlberechtigten hat ihre Stimme abgegeben. Das endgültige Ergebnis der Wahl inklusive der Wahlkarten wird am Samstag feststehen, bis jetzt sind 90 Prozent der Wahlkarten ausgezählt.
Alle Fraktionen zufrieden
Der Spitzenkandidat der FSG AK-Präsident Gerhard Michalitsch bedauerte in einer ersten Reaktion die gesunkene Wahlbeteiligung. Trotz des Mandatsverlustes sieht er Ergebnis für die FSG positiv: „Fast sieben von zehn haben die FSG mit ihrem Programm bestätigt. Das ist für mich schon ein Beweis der grundsätzlich richtigen Themen, auf die wir gesetzt haben, aber auch das Angebot.“
Im „Burgenland heute“-Interview mit Martin Ganster sagte Michalitsch, dass ein Minus vor einem Ergebnis nie schön sein kann, dass das Ergebnis von 68,8 Prozent aber eine Bestätigung für die FSG und ihrer Arbeit der vergangenen fünf Jahre sei.
Studiogespräch mit AK-Präsident Gerhard Michalitsch
Zur Wahlbeteiligung von 33 Prozent sagte Michalitsch, dass diese Tendenz bei Wahlen aller Interessensvertretungen zu bemerken sei. Ein Grund bei der AK-Wahl seien die vielen Jobwechsler. „Nichtsdestotrotz geht es beim Wählen aber immer um Demokratie und da sehen wir schon auch eine Hausaufgabe bei uns, nämlich was können wir in der Bildung tun, was kann die Politik tun, um es wieder attraktiver zu machen, Interessensvertretungen zu wählen“, so Michalitsch.
Der Spitzenkandidat der ÖVP Arbeitnehmer:innen Johannes Mezgolits sagte, der Wahlkampf sei kein einfacher gewesen aufgrund der Themenlage im Bund. „Es ist ein Plus vor dem Ergebnis und ich glaube, man kann noch zeigen, dass man gegenüber einem Bundestrend dementsprechende Wahlen gewinnen kann“, so Mezgolits.
Alexander Reinprecht, Spitzenkandidat der Freiheitlichen Arbeitnehmer, zeigte sich über den Mandatsgewinn erfreut, man habe auf die richtigen Themen gesetzt. „Das eine ist das Teuerungsthema und das andere ist das Familienthema, wo unbedingt etwas gemacht gehört, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Und da sind wir schlagkräftig dahinter“, so Reinprecht.
„Von 2,6 Prozent auf 3,3 ungefähr zugelegt – für das, dass wir so ein kleines Team waren und uns wirklich die Füße wund gelaufen haben, bin ich sehr zufrieden“, sagte Gemeinsam AUGE/UG-Spitzenkandidatin Maria Mauk.
Reaktionen der Parteispitzen
SPÖ-Landesparteichef Hans Peter Doskozil sagte, dass das Wahlergebnis zeige, dass die arbeitenden Menschen die FSG als starke Vertretung schätzen.
ÖVP-Parteiobmann Christian Sagartz bezeichnete die ÖVP-Zugewinne als bemerkenswert. Für ihn zeigen die Verluste der SPÖ, dass sich die Stimmung im Burgenland drehe.
Das Ergebnis der AK-Wahl im Burgenland zeige, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen Gewinne für die Opposition machbar seien, so FPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Smolej.
Die Landessprecherin der Grünen Anja Haider-Wallner sagte, eine grüne und unabhängige Alternative in der Arbeiterkammer sei von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gewünscht.